25.000 Anleger betrogen: Dresdner Firma unter Verdacht

Dresden (dpa). Die Dresdner Finanzfirmengruppe Infinus steht im Verdacht, rund 25.000 Anleger betrogen zu haben. Es geht um ein Anlagevermögen in Höhe von 400 Millionen Euro, wie das sächsische Landeskriminalamt angibt. Die Staatsanwaltschaft Dresden wirft acht Mitarbeitern in Deutschland und Österreich vor, bei der Ausgabe von Orderschuldverschreibungen falsche Angaben zur Vermögens- und Ertragslage von Emittenten gemacht zu haben. Sechs deutsche Beschuldigte im Alter von 44 bis 52 Jahren sind in Haft.

Wie hoch die Schadenssumme ist, kann nach Angaben von Oberstaatsanwalt Lorenz Haase noch nicht gesagt werden. «Das müssen die weiteren Ermittlungen ergeben.» Auch sei zu untersuchen, ob es sich um ein sogenanntes Schneeballsystem gehandelt habe. In seinem solchen System werden etwa Zahlungen an Anleger durch die Einlagen von Neukunden finanziert.

Bereits am Dienstag sei bei Razzien in Deutschland und Österreich umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, erklärte das LKA. Durchsuchungen habe es in Dresden, Stuttgart, in der Nähe von Köln, Frankfurt, Traunstein sowie im österreichischen Salzburg gegeben. Sowohl die Geschäftsräume von rund 30 Firmen als auch Privatwohnungen seien betroffen gewesen. Etwa 400 Beamte waren im Einsatz. Gegen die sechs beschuldigten Deutschen lagen bei ihrer Festnahme bereits Haftbefehle des Amtsgerichts Dresden vor. Sie wurden gestern dem Haftrichter vorgeführt.

Firma will schnelle Aufklärung
Bei Oderschuldverschreibungen verpflichtet sich der Schuldner, an namentlich genannte Gläubiger zu zahlen. Die Forderung ist übertragbar. Die Anlageform gilt als riskant, weil Anleger nicht durch ein Einlagensicherungssystem vor dem Totalverlust geschützt sind.

Infinus hat die Vorwürfe bereits am Dienstag zurückgewiesen und die Durchsuchungen als unverständlich bezeichnet. «Aus unserer Sicht sind die Vorwürfe haltlos und durch nichts zu begründen», teilte Infinus-Vorstandsmitglied Kewan Kadkhodai mit. In Zusammenarbeit mit den Behörden wolle man alles tun,  «um schnell und unmissverständlich auf eine schnelle Aufklärung der Vorwürfe zu dringen.»

07.11.2013 Ta