Einbruchsfolgen – Typische Beispiele

Nachts kommen die Alpträume
„Wo ist meine Handtasche?“ fragte sich Sabine L. (28) aus Düsseldorf noch schlaftrunken. Sie hatte sie wie jeden Abend auf den Nachttisch gelegt. Die junge Frau stand auf und suchte danach. In der Küche fand sie zwar nicht die Tasche, aber die Erklärung für ihr Verschwinden: Die Balkontür stand offen – aufgehebelt.
Der Armreif, ein bisschen Bargeld, der Ausweis, der Führerschein. Alles weg – aber durchaus ersetzbar! Doch als Frau L. realisierte, dass sie dem Einbrecher im Schlaf wehrlos ausgeliefert gewesen war und was alles hätte passieren können, ergriff sie ein Schauder. Danach hatte sie Abend für Abend Angst vor dem Einschlafen. Nacht für Nacht schreckten sie Alpträume aus dem Schlaf. Nachdem sie die Wohnung von Fachleuten hatte sichern lassen, dauerte es immer noch Monate, bis sie wieder einschlafen konnte. Die Angst, dass wieder jemand einbrechen könnte, hat sie aber bis heute nicht verlassen.

Angst und Ekel
Die neue Eigentumswohnung von Robert und Lisa A. aus Hamburg war gerade erst ein halbes Jahr bezogen. Alles vom Feinsten – von den Möbeln bis zu den Teppichen. Die Einbrecher mussten am helllichten Tag gekommen sein. Niemand hatte etwas gehört. Sie wüteten wie die Wahnsinnigen, schlitzten die neuen Polstermöbel auf, beschmierten die weißen Wände und die Teppiche mit Kot. Alle Schränke ausgeräumt, alles von fremder Hand berührt und beschmutzt.
Abgesehen von dem enormen materiellen Schaden: Lisa A. sah sich nicht mehr in der Lage, in der neuen Eigentumswohnung zu bleiben. Zu tief waren die Täter dort in ihre Privatsphäre – und damit in ihre Seele – eingedrungen. Beim Anblick ihrer Wohnung empfand sie nur noch Angst und Ekel.

Der Schuldenberg wächst
Der Urlaub von Familie P. aus Jena war traumhaft, die Rückkehr dagegen ein Alptraum. Was von Wert und transportierbar war, hatten die Einbrecher mitgehen lassen: neben Schmuck und wertvollen Münzsammlungen den Fernseher, den DVD-Player, den CD-Spieler, einige Antiquitäten, ja sogar einzelne Möbelstücke.
Die beiden Polizeibeamten hatten gerade so getan, als wenn Familie P. selbst am Einbruch schuld gewesen wäre. Weil die Rollläden heruntergelassen und zudem noch schlecht gesichert waren. Später eröffnete ihnen die Versicherung, dass sie nur einen Bruchteil des Schadens ersetzt bekämen, wegen „Unterversicherung“. Jetzt musste ein Kredit aufgenommen werden – bei all den Schulden, die die Familie sowieso schon hatte. Bekannte machten sich darüber hinaus auch noch lustig: „Das kann doch nur den P.s passieren!“ Herr P. verkraftete das nicht. Er begann zu trinken.

Schmerzhafte Begegnung
Sein Körper schmerzte, über dem Auge hatte er eine Platzwunde; Gesicht, Hände und Kleidung waren voller Blut. Philipp S. aus Augsburg schaffte es gerade noch, die Polizei anzurufen. Danach wurde er ohnmächtig. Als er im Krankenhaus aufwachte, brauchte er eine Weile, bis er wusste, was passiert war.
Er war gerade von der Arbeit gekommen. Die ramponierte Wohnungstür ließ keinen Zweifel daran: Bei ihm war eingebrochen worden. Er war kräftig und nicht gerade ängstlich. Vorsichtig betrat er seine Wohnung. Trotzdem war er völlig überrascht, als plötzlich zwei Unbekannte vor ihm standen. Der eine schlug sofort zu. Beide traten auf ihn ein, als er schon am Boden lag. Verwandte und Arbeitskollegen konnten verstehen, dass das auch ein Kerl wie er nicht einfach wegsteckt. Aber keiner konnte verstehen, warum er immer „schwieriger“ wurde und eines Tages auf Dauer arbeitsunfähig war.