«Ich war ein Glückspilz!» – Zitate von Eduard Zimmermann

Eduard Zimmermann (Autogrammfoto)

„Wenn ich mir mein Leben so anschaue und mir dabei die vielen gefährlichen Situationen vor Augen führe, komme ich unweigerlich zu dem Schluss, dass ich ein Glückspilz war“.

Gewalt
„Mir fällt auf, dass die Gewalt zunimmt. Heute wird viel schneller geschlagen, zugestochen oder auch geschossen, als es früher der Fall war. Leider scheinen die Hemmschwellen besonders bei jungen Leuten gefallen zu sein.“

Zivilcourage
„Zivilcourage ist nie out, denn es wird immer Menschen geben, die in brenzligen Situationen eingreifen und andere, die lieber wegschauen.“

Strafvollzug
„Frühzeitige Haftentlassungen sind im Prinzip ein richtiges und wichtiges Instrument für einen vernünftigen Strafvollzug. Es muss allerdings sicher gestellt sein, dass die Inhaftierten ihre Taten auch wirklich bereuen.“

Jugendkriminalität
„Es geht nicht in erster Linie um eine Verschärfung des Jugendstrafrechts, sondern um seine Anwendung. Die überwiegende Anzahl der Straftaten findet heute keinen Richter, weil die Verfahren vorher eingestellt werden. Wie sollen junge Menschen da abgeschreckt werden?“

Persönliche Sicherheit
„Ich bin im allgemeinen kein so ängstlicher Mensch. Der Personenschutz, den ich eine Zeitlang hatte, war in erster Linie lästig, und ich war froh, als sich die Sicherheitslage wieder entspannte. Und wenn man mit offenen Augen durchs Leben geht, kann einen auch die Kriminalität im Internet nicht schrecken.“

Erster Fahndungserfolg
„An den ersten Fahndungserfolg von XY erinnere ich mich natürlich genau. Das Bundeskriminalamt hatte uns in letzter Minute einen vorher nicht eingeplanten Fall gegeben. Es ging um einen Großbetrüger, der seit Jahren sein Unwesen trieb. Dieser Fall hat dann Geschichte gemacht., denn es war der erste Fall, der mit Hilfe der Sendung geklärt werden konnte.“

Angst durch XY
„Es fällt mir schwer zu glauben, dass eine ganze Generation aus Angst vor XY unter die Bettdecke gekrochen sein soll. Diese Legenden begleiten die Sendung bis zum heutigen Tag. Fakt ist, dass eine ganze Generation die Sendung gesehen hat. So groß kann die Angst also nicht gewesen sein.“

Aktenzeichen XY
„Die Sendung hat sich auf spannende und interessante Weise in den Dienst der Verbrechensaufklärung gestellt.“

Reality-Sendungen
„Wir legen Wert auf die Feststellung, dass wir uns sehr ernst und seriös mit der Wirklichkeit auseinander setzen. Im Gegensatz zu vielen anderen so genannten „Reality“- Programmen.“

Rudi Cerne
„Rudi kommt kompetent und sympathisch rüber. Das ist ungeheuer wichtig für seinen Job. Im übrigen sollte man bei diesem Thema aber nicht vergessen, dass im Fernsehen auch hinter den Kulissen ausgezeichnete Arbeit notwendig ist.“

Kritik an XY
„Zum 68er-Vorwurf, XY sei eine Sendung für Spießer, kann ich nur sagen: Zu Bölls Zeiten hatte die Sendung 30 Millionen Zuschauer. Dreißig Millionen Spießer?
Wir haben unsere Arbeit unbeirrt weiter gemacht aber vor dem Hintergrund dieser Kritik immer auf absolute Sorgfalt und Genauigkeit geachtet.“
(Anmerkung der Redaktion: Der Schriftsteller Heinrich Böll hatte XY verächtlich als „muffiges Grusical für den Spießer“ bezeichnet.)

Aufgaben als „TV-Fahnder“
„XY ist keine Polizei. Wir unterstützen lediglich die Arbeit der Polizei mit den Möglichkeiten des Fernsehens. Als Vorsitzender des Weissen Rings hingegen habe ich immer wieder mit Opfern und deren Angehörigen persönlich gesprochen und Hilfe organisiert.“

Nachahmer
„Es hat bei anderen Sendern durchaus Versuche mit ähnlichen Formaten gegeben, aber der Erfolg ist ausgeblieben. International sieht das anders aus: Hier ist XY weltweit erfolgreich kopiert worden.“

Spektakulärste Verbrechen
„Zu den spektakulärsten Verbrechen die in Deutschland je statt gefunden haben, gehört bis heute der Soldatenmord von Lebach Ende der sechziger Jahre. Dass wir bei der Aufklärung dieses Falles entscheidend mithelfen konnten, macht mich durchaus stolz.“

Fall Ursula Herrmann
„Die kleine Ursula Herrmann war entführt und in einer Kiste im Wald vergraben worden. Darin ist sie qualvoll zu Tode gekommen. Ich hatte die Fotos von dem toten Kind in der Kiste auf meinem Schreibtisch und werde es mein Lebtag nicht vergessen.“

Sorgfalt bei der Arbeit
„Ich habe als junger Mensch den Beruf des Vermessungstechnikers gelernt und war insofern geradezu geeicht auf Krümelkackerei. Die Spinnerei habe ich vermutlich aus der Kindheit ins Erwachsenenleben übernommen.“

Berufswünsche
„Kriminalbeamter wollte ich nicht werden. Aber wenn man mich als junger Mensch gefragt hätte, ob ich Pilot werden wolle, hätte ich nicht nein gesagt.“

Kritik aus dem Knast
„Ich habe öfter Post aus dem Gefängnis bekommen. Sehr gut erinnere mich an einen Einbrecher, der sich darüber beschwerte, dass ich in der Sendung gesagt hätte, er habe während des Bruchs weiße Schuhe getragen. Das stritt er vehement ab. Fakt war, dass er genau wegen dieser Schuhe überführt worden war.“

Bautzen
„Bautzen bedeutete für mich eigentlich keinen ‚Bruch‘. Bautzen war in meinem Leben eine wichtige und interessante Erfahrung, ja es war in mancherlei Hinsicht fast eine Schule für mich.“

„Ganoven-Ede“
„Der Spitzname ‚Ganoven-Ede‘ kam schon mit der Sendung „Vorsicht, Falle!“ Mitte der sechziger Jahre auf. Ich habe diesen Namen nie als verächtlich empfunden.“

Archivfoto:  ZDF

aktualisiert:  07.10.21  wel