Reibach im Cyber-Space

Gauner sollen virtuelles Geld für über 700.000 Euro produziert haben

Kempten (dpa). Das Bundeskriminalamt hat zwei Verdächtige festgenommen, die über ein Netz gekaperter Computer digitales Geld im Wert von über 700.000 Euro produziert haben sollen. Gegen drei Beschuldigte werde wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetruges ermittelt, erklärte das BKA und die ermittelnde Staatsanwaltschaft Kempten. Zwei Männer seien mit Hilfe der Anti-Terror-Spezialeinheit GSG 9 festgenommen worden. Die Beschuldigten wurden in Bayern und Niedersachsen verhaftet. Gegen den dritten Beschuldigten lag kein Haftbefehl vor, sagte eine BKA-Sprecherin der dpa.

Die Behörden beschlagnahmten Einheiten der digitalen Kunstwährung Bitcoin“ mit einem Marktwert von 700.000 Euro, teilten sie mit. Bitcoin ist eine virtuelle Währung, die anonym geschöpft und nicht von einer staatlichen Stelle kontrolliert wird. Die Zahlungseinheiten werden durch komplizierte Rechenoperationen von Computern generiert. Ihr Kurs schwankt stark, in diesem Jahr erlebte die Währung einen regelrechten Hype. Die Bitcoins wurden auf Datenträgern gesichert und an eine polizeieigene digitale Geldbörse übertragen, berichtete die BKA-Sprecherin.

Die drei Verdächtigen haben nach Darstellung der Ermittler eine bestehende Schadsoftware umgebaut und damit fremde Computer unter ihre Kontrolle gebracht. Dieses sogenannte „Botnetz“ nutzten sie dann, um illegal Bitcoins zu generieren. Die Behörden hätten weitere Hacking-Aktivitäten und Urheberrechtsverletzungen festgestellt. Das BKA ermittele seit Mitte des Jahres, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Bild: Screenshot bitcoin.de/e110

05.12.2013 Ta