Konkurrenzkampf auf kriminelle Art

Rocker sollen Anschläge auf Tattoostudios verübt haben

Villingen-Schwenningen (dpa/lsw). Nach Buttersäureanschlägen auf mehrere Tattoostudios hat die Polizei vier Tatverdächtige gefasst. Die Männer im Alter von 20 bis 53 Jahren gehören der regionalen Rockerszene an, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft in Villingen-Schwenningen. Mit den Anschlägen wollten sie laut Polizei unliebsame Konkurrenz vom Markt verdrängen. Bei einer groß angelegten Razzia seien zahlreiche Beweise sichergestellt worden. Die vier Verdächtigen seien zwar wieder auf freiem Fuß, sie bleiben aber im Fokus der Ermittlungen, hieß es.

Die Rocker aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Kreis Konstanz stehen in Verdacht, von Juni 2012 bis November 2013 mehrere Anschläge auf konkurrierende Tattoostudios in der Region verübt zu haben. Dabei sollen sie in fünf Fällen Steine und mit Buttersäure gefüllte Flaschen durch die Schaufensterscheiben in die Studios geworfen haben. Die Taten ereigneten sich in Villingen-Schwenningen, Trossingen und Oberndorf. Zudem sollen sie die Geschäftsinhaber massiv eingeschüchtert haben. Die Taktik hatte Erfolg: Zumindest vorübergehend stellten mehrere Studioinhaber ihren Betrieb ein. Die Studios waren zum Teil erst wenige Tage vor den Anschlägen neu eröffnet worden.

Rund zwei Jahre ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft verdeckt. Mit der Razzia gingen sie erstmals an die Öffentlichkeit. Durchsucht wurden Wohnungen und Geschäftsräume im Schwarzwald und am Bodensee, es sei dabei umfangreich Material sichergestellt worden. Dieses werde nun ausgewertet. Im Einsatz waren den Angaben zufolge mehr als 50 Polizeibeamte.

Foto: Polizei Tuttlingen

07.06.2014 Ta