Skandalumwitterter Investor nach Korea ausgeliefert

Bonn (dpa). Der wegen Betrugs verurteilte frühere Investor  des Bonner Konferenzzentrums, Man-Ki Kim, ist an Südkorea ausgeliefert worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Köln heute. Zuvor hat das Oberlandesgericht Köln ein Auslieferungsersuchen der südkoreanischen Botschaft für zulässig erklärt, die Bundesregierung bewilligte es anschließend. Die Übergabe an die südkoreanischen Behörden sei bereits am 24. Juni erfolgt, sagte die Sprecherin. Gegen Kim gab es einen Haftbefehl eines Gerichts in Seoul, in dem ihm Aktienbetrug in seiner Heimat vorgeworfen wird.

Kim gilt als Hauptfigur im Finanz- und Betrugsskandal um das World Conference Center Bonn (WCCB). Das Zentrum wurde für internationale Konferenzen geplant, nachdem Bonn UN-Standort geworden war. Der Privatinvestor hatte nicht genug Geld, und es kam zu Insolvenzen. Kim sollte zunächst im April nach Verbüßen der Hälfte seiner Haftstrafe von sechseinhalb Jahren entlassen und auf eigenen Wunsch in die Türkei abgeschoben werden. Der Auslieferungsantrag aus Südkorea kam in letzter Minute dazwischen. Kims Familie lebt in den USA, die US-Behörden wollten ihn aber nicht im Land haben.

Nach mehrjährigem Baustopp wird das WCCB derzeit unter Regie der Stadt Bonn fertiggebaut. Mitte nächsten Jahres soll dort die erste große UN-Klimakonferenz stattfinden. Die juristische Aufarbeitung des Skandals dauert an.

31.07.2014 Ta