Hitlerbärtchen in Fotos gebrannt: Jüdische Ausstellung geschändet

München (dpa/lby). Mit eingebrannten Hitlerbärten haben Unbekannte Bilder deutscher Staatsvertreter und hochrangiger Rabbiner in einer Ausstellung vor dem Jüdischen Zentrum in München geschändet. An einigen der öffentlich zugänglichen großflächigen Fotos wurden den Abgebildeten, unter ihnen Altbundespräsident Horst Köhler, vermutlich mit einer Zigarette Löcher ins Gesicht gesengt, an den Augen oder an der Oberlippe, so dass die Brandstellen wie ein Hitlerbärtchen aussehen. Die Tat sei gestern entdeckt worden, gab die Polizei bekannt. Das Dezernat für Staatsschutzdelikte ermittle.

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern äußerte sich schockiert. «Hier handelt es sich nicht einfach nur um Sachbeschädigung», sagte die Präsidentin Charlotte Knobloch. «Diese Tat ist Ausdruck von übelster Menschenverachtung und Verachtung gegenüber unseren freiheitlich-demokratischen Grundsätzen.»

Die Kultusgemeinde feierte am 21. Juni mit einem Bürgerfest auf dem St.-Jakobs-Platz vor dem Jüdischen Zentrum ihr 200-jähriges Bestehen und die Neugründung der Gemeinde nach dem Holocaust vor 70 Jahren. Die Feierlichkeiten sollen vier Wochen dauern, so lange soll auch die Installation bestehen.

30.06.2015 Ta