Vermisster Familienvater ist tot

Leiche aus der Elbe geborgen - Keine Spur von Frau und Tochter

Lauenburg/Drage (dpa). Bei der aus der Elbe geborgenen Wasserleiche handelt es sich um den mit seiner Familie vermissten 41-Jährigen aus dem niedersächsischen Drage. «Der Mann ist in der Elbe ertrunken», gab Polizeisprecher Jan Krüger in der vergangenen Nacht bekannt. «Fremdeinwirkung kann dabei ausgeschlossen werden.» Für die Ermittler werde damit ein erweiterter Suizid – also ein Familiendrama – immer wahrscheinlicher. Die Suche nach seiner Frau und der zwölfjährigen Tochter geht weiter.

Drage ist ein 4.100-Einwohner-Ort an der Elbe südöstlich von Hamburg im Landkreis Harburg. Der Fundort der Leiche in Lauenburg liegt rund 20 Kilometer stromaufwärts auf der schleswig-holsteinischen Seite. Zeugen wollen den 41-Jährigen am Donnerstag vergangener Woche das letzte Mal bei Drage gesehen haben. Die Spuren von Frau und Tochter verlieren sich bereits am Tag davor. Die Polizei richtete nach eigenen Angaben eine Sonderkommission mit 25 Beamten ein.

Suche geht weiter
Der Leichnam des 41-Jährigen wurde gestern am frühen Morgen in Lauenburg aus der Elbe geborgen. Anwohner hätten den Toten in Ufernähe treiben sehen und die Polizei verständigt, hieß es kurz darauf. Die Leiche war mit einem etwa 25 Kilogramm schweren Betonklotz beschwert. Nach Einschätzung des Notarztes müsste der Tote mehrere Tage im Wasser gelegen haben. Der Leichnam sei nur etwa 400 Meter von der Elbbrücke in Lauenburg entfernt geborgen worden, einer der wenigen Brücken über den Fluss in der Region.

Gestern Abend waren auf der Elbe vor Lauenburg Spürhunde auf Booten und Taucher im Einsatz. «Wir wollen so herausfinden, wo die Person ins Wasser gelangte oder ob dort weitere Tote zu finden sind», sagte Polizeisprecher Krüger, noch bevor die Identität des Toten bestätigt wurde. Konkrete Hinweise darauf, dass auch die Frau und die Tochter dort zu finden seien, gebe es nicht.

Bis in die Nacht suchten die Taucher unter der Brücke den Grund der Elbe ab, insgesamt waren fünfzig Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz. Seit heute Morgen wird die Suche fortgesetzt.

01.08.2015 Ta