Halfen Rechte den Attentätern?

Neue Erkenntnisse zum Olympia-Massaker 1972 in München

München (dv/dapd). Die Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation Schwarzer September“ hatten bei ihrem Attentat auf das israelische Olympia-Team in München 1972 offenbar Helfer aus der deutschen Neonazi-Szene. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ unter Berufung auf kürzlich freigegeben Akten des Bundesamtes für Verfassungsschutz.

Neonazi als Chauffeur 
Der mutmaßliche Drahtzieher des Attentats, Abu Daud, habe sich sieben Wochen vor der Aktion mit dem Rechtsradikalen Willi Pohl getroffen. Der Neonazi soll Abu Daud dann an einen ihm vertrauten Passfälscher vermittelt und durch die Bundesrepublik chauffiert haben. „Dort hat er sich in verschiedenen Städten mit Palästinensern getroffen.“

Im Zuge der gescheiterten Geiselnahme am 5. September 1972 töteten die Palästinenser elf Mitglieder des israelischen Olympia-Teams. Zudem starben bei einem Feuergefecht zwischen Polizei und Attentätern ein deutscher Polizist und fünf Terroristen.

Waffen-Gleichheit
Über die Verbindung zum Deutschen Willi Pohl heißt es im Schlussbericht der Münchner Kriminalpolizei: „Als zusätzliches Indiz für den Zusammenhang der Straftaten Pohls und seiner Mittäter mit dem Anschlag auf das Olympische Dorf in München darf gewertet werden, dass die sichergestellten Maschinenkarabiner und Handgranaten gleiche Typenmerkmale aufweisen wie die von den Freischärlern verwendeten Waffen.“

Foto: Andreas Thum / wikipedia

18.06.2012 dv / wel