Der Kommissar – echt oder falsch?

Darauf sollten Sie achten!

Die reinste Farbpalette: Polizeiausweise aus (von links): Hamburg, Niedersachsen und Berlin.

Die reinste Farbpalette: Polizeiausweise aus (von links) Hamburg, Niedersachsen und Berlin.

Da hatte ein Politiker vor einigen Jahren mal einen guten – oder besser: gut gemeinten – Vorschlag. Die Dienstausweise der Polizei, so meinte er, sollten vereinheitlicht werden, damit der Bürger sie besser erkennen könne. Anlass für diese Wortmeldung des Bundestagsabgeordneten war die Vielzahl von Straftaten, die durch falsche Polizisten begangen werden.

Opfer: hauptsächlich ältere Leute. Sie haben seit jeher Respekt vor Amtspersonen und sind nicht selten sogar dankbar, wenn sich ein Polizist um sie kümmert. Doch beim schnellen Blick auf den vors kurzsichtige Auge gehaltenen Ausweis kann niemand – egal in welchem Alter – erkennen, ob es sich um einen echten Ausweis oder um ein zusammengebasteltes Phantasieprodukt handelt.

Die parlamentarische Anfrage war ein Schuss in den Ofen. Bis heute hat sich nichts geändert. Die früheren Papierausweise sind allenfalls modernen scheckkarten-großen Plastikkarten gewichen. Aber das Aussehen ist immer noch höchst unterschiedlich. Polizeiarbeit ist nun mal Ländersache – mit Ausnahme der Bundespolizei. Und jedes Land kocht in Sachen Dienstausweise nach wie vor sein eigenes Süppchen.

Wie erkennt man nun einen echten Ausweis?
Gemeinsamkeiten gibt es nur wenige. Aber genau auf diese kommt es an: Jeder Polizeidienstausweis – ob blau, grün, gelb oder rot – trägt einen Polizeistern, das jeweilige Landeswappen sowie Passfoto, Name und Amtsbezeichnung oder Dienstgrad des Ausweisinhabers. Außerdem Dienstsiegel, Ausweisnummer und die Bezeichnung seiner Dienststelle.

Neben einem Ausweis verfügt die Kripo auch über solche Dienstmarken - auf der Vorderseite mit Schriftzug "Kriminalpolizei" und Polizeistern. Auf der Rückseite sind Landeswappen und Dienstnummer eingraviert.

Neben einem Ausweis verfügt die Kripo auch über solche Dienstmarken – auf der Vorderseite mit Schriftzug „Kriminalpolizei“ und Polizeistern. Auf der Rückseite sind das jeweilige Landeswappen und die Dienstnummer eingraviert.

Polizisten müssen bei dienstlichen Handlungen ihren Ausweis vorzeigen. Das wissen natürlich auch Kriminelle. Sie weisen sich ihren potentiellen Opfern gegenüber bereitwilligst aus. Damit versuchen sie, Vertrauen zu schaffen. Allerdings sind sie erfahrungsgemäß keineswegs daran interessiert, dass das Gegenüber sich das angebliche Dokument genauer anschaut.

Egal – nehmen Sie den Ausweis in die Hand und prüfen Sie, ob die oben erwähnten Merkmale vorhanden sind!

Wenn das Ganze an der Wohnungstür stattfindet: Scheuen Sie sich nicht, den angeblichen Beamten vor geschlossener Tür einen Moment warten zu lassen! Wenn Sie sich unsicher sind, wählen Sie die Notrufnummer 110 der Polizei! Schildern Sie kurz Ihre Situation. Eventuell schickt der Beamte am anderen Ende der Leitung sogar eine Streife vorbei, um die Angelegenheit klären zu lassen. Das gilt übrigens auch, wenn Sie ein angeblicher Polizist auf offener Straße anspricht.

Echte Polizeibeamte haben für diese Vorsichtsmaßnahmen Verständnis. Ganoven nehmen meist Reißaus.

Fotos: Polizei

03.08.2016 wel