Schmiergeld bei Waffendeals? Razzia bei ThyssenKrupp

Bremen/Essen (dpa). In Zusammenhang mit möglichen Schmiergeldzahlungen bei Waffengeschäften hat die Staatsanwaltschaft Bremen die Essener Zentrale von ThyssenKrupp durchsucht. Die Razzia sei bereits in der vergangenen Woche gewesen, bestätigte ein Sprecher der Behörde einen Bericht der «Rheinischen Post». Hintergrund sind Ermittlungen gegen das Bremer Rüstungsunternehmen Atlas Elektronik, ein Gemeinschaftsunternehmen von ThyssenKrupp und Airbus. Verantwortliche von Atlas Elektronik sollen türkische Amtsträger bestochen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Manager von ThyssenKrupp und Airbus, weil sie die Zahlung von Bestechungsgeldern nicht verhindert haben sollen.

Ein Sprecher von ThyssenKrupp erklärte der Zeitung, für den Konzern habe die schnelle Aufklärung des Sachverhalts oberste Priorität. «In ihrer Rolle als Gesellschafterin wird ThyssenKrupp daher die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bremen unterstützen», sagte er dem Blatt. Bereits im März war bekannt geworden, dass sich die Ermittlungen auch gegen einen heutigen Telekom-Vorstand richten. Dieser war 2007 als Manager von ThyssenKrupp für die ordnungsgemäße Abwicklung von Geschäften verantwortlich – was auch die Tochtergesellschaften einschließt.

25.06.2016 Ta