Schreckliche Gewissheit – Tragische Schicksale

Vermisstensuche: Generalstabsmäßige Aktion.

Streit um einen Joint
Köln, Anfang Juni 2002. Auf einem unwegsamen Betriebsgelände wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Die Obduktion ergibt: Es ist Rebecca. Die 15-jährige Schülerin wurde seit zwei Monaten vermisst. Voller Hoffnung hatten die Eltern noch bundesweit Flugblätter verteilt und die Bevölkerung zur Mithilfe aufgerufen. Jetzt steht fest: Ihre Tochter ist grausam ermordet worden. Wenige Tage nach dem Fund gibt es einen Tatverdächtigen: ein 17-jähriger Mitschüler. Er gesteht: „Ich habe Rebecca erwürgt.“ Angeblich im Streit um einen Joint.

Gefährlicher Heimweg
Visselhövede, 21. Juli 2002. Die „Visselhöveder Beach-Party“ ist ein supercooler Disco-Event. Als sich die 16-jährige Schülerin Sybille aus der Dorf-Disco „Tenne“ verabschiedet, ist es schon Viertel nach drei und stockdunkel. Anderthalb Kilometer trennen die Schülerin von ihrem Zuhause. Eine Freundin begleitet sie noch ein Stück. Sybille erzählt ihr, sie sei in der Disco von mehreren Typen bedroht worden. Etwa 500 Meter vor dem Haus, in dem Sybille wohnt, trennen sich dann die Wege der beiden Teenager. Sybille kommt nicht zu Hause an, ist spurlos verschwunden. Zwei Tage später wird ihre Leiche gefunden – im Dorfteich. Dort sollen sich in der Nacht, in der Sybille verschwand, drei junge Männer höchst verdächtig verhalten haben. Sybilles Mörder?

Keine Chance
Neumünster, September 2002. Jennifer Haack wohnt erst seit sieben Wochen in Neumünster. Die 16-Jährige stammt von der Insel Rügen. Als angehender Azubi hat man´s dort schwer. Jenny – wie Freunde sie nennen – hat deshalb einen Ausbildungsplatz in der schleswig-holsteinischen Kreisstadt angenommen – in einem Elektronik-Markt. Die Kollegen mögen sie und Jenny scheint sich in ihrem neuen Job auch wohl zu fühlen. Keiner kann sich erklären, warum sie am 23. September – einem Montag – nicht zur Arbeit erscheint.

Am Freitagabend hatte sie noch mit einer Freundin einen Schaufensterbummel unternommen. Seitdem hat sie niemand mehr gesehen. Die Polizei kümmert sich um den Fall. Mitte der Woche tauchen auf einem ehemaligen Kasernengelände Kleidungsstücke von Jenny auf. Großangelegte Suchaktionen folgen. Sogar Tornados mit Infrarotkameras werden eingesetzt. Doch am Ende der Woche muss die Polizei resigniert bekannt geben: Keine Spur von Jennifer.

Gleich darauf meldet sich ein Zeuge und löst eine nächtliche Suchaktion aus: In unmittelbarer Nähe der Wohnung hatte er eine Woche zuvor beobachtet, wie ein Mädchen von einem Mann massiv bedrängt wurde. Beamte begeben Blumen und Bärchen für Jenny.

sich an den Ort des Geschehens und fangen noch einmal an zu suchen. Sie werden schnell fündig: Ganz in der Nähe, in einem verwilderten Garten liegt tatsächlich eine Frauenleiche – Jenny. Die 16-Jährige konnte den brutalen Gewalttäter nicht abwehren – vermutlich ein 37-jähriger Mann, der bereits langjährige Haftstrafen als Sexualverbrecher verbüßt hat. Er wird am 4. November 2002 nach einem entsprechenden Hinweis aus der Bevölkerung festgenommen.