Wie erkenne ich unseriöse Model-Agenturen?

Es gibt viele Merkmale an denen man erkennt, dass eine Agentur nicht seriös arbeitet. Hier einige  Hinweise zur Orientierung:

  • Seriöse Agenturen suchen ihre Models praktisch nie per Zeitungsanzeige. Sie verfügen meist über professionelle Model-Scouts, die durchaus auch auf der Straße nach möglichen Newcomern Ausschau halten, sie dann aber in professionelle Studios einladen.
  • Werden Sie skeptisch, wenn bei Internetanzeigen nur die Telefonnummer der angeblichen Agentur angegeben ist.
  • Unseriöse Agenturen nennen sich häufig „Casting -Agenturen“ und laden ihre Bewerber zu Massenveranstaltungen ein. Sie finden meist in Hotels statt. Hierbei werden mehrere hundert Bewerber an einem Tag durchgeschleust. Ein Fotograf macht von jedem Bewerber im Drei-Minuten-Takt etwa zehn Fotos. Man kann sich vorstellen, dass dabei nicht gerade gute Fotos entstehen.
  • Bei unseriösen Agenturen müssen die Bewerber für das so genannte „Shooting“ zahlen. Das Casting, das meist von Amateuren durchgeführt wird, kann für das angehende Model 500 Euro und mehr kosten. Als Gegenleistung wird versprochen, die Fotos in Katalogen zu veröffentlichen. Über die Höhe der Auflage und wer diese Kataloge erhält, schweigen sich die Veranstalter aus.
  • Vorsicht ist auch bei so genannten „Casting-Vereinen“ oder „Model-Clubs“ geboten. Oftmals werden Jahresgebühren im voraus berechnet und überteuerte, zweifelhafte Seminare angeboten.
  • Bei vielen unseriösen Agenturen wird den ahnungslosen Jungen und Mädchen die Illusion verkauft, morgen reich und berühmt zu sein. Eine seriöse Agentur sagt den Bewerbern klipp und klar, wenn sie zum Modeln nicht geeignet sind.
  • Vorsicht, wenn es im Studio heißt: „Ausziehen!“. Es sei denn, man hat sich für ein Erotik-Magazin beworben.

Wichtigster Punkt: Wer Geld will, ist unseriös!
Die Aufnahme in die Kartei einer seriösen Model-Agentur ist kostenlos. Die meisten Agenturen erstellen ihre Sedcards mittlerweile digital. Wenn die Fotos von einem Fotografen, der zur Agentur in Bezug steht,  geschossen werden, kosten sie mindestens  300 Euro. Diese Kosten werden aber später mit den ersten Aufträgen verrechnet. Eine seriöse Agentur nimmt aus diesem Grund nur dann ein neues Model in die Kartei auf, wenn sie sicher sein kann, dass der Newcomer auch Aufträge bekommt und somit die ausgelegten Kosten gedeckt sind.
Probe-Shootings sollten nichts kosten und finden mit einem Profi-Fotografen und wenigen Models statt. Massencastings, zum Beispiel in Hotels, sollte man meiden.
Verlangt eine Agentur Geld, bevor ein Auftrag zustande gekommen ist, sollte man ablehnen.
Neben Model-Agenturen, die sich um den Aufbau der Models und die qualifizierte Vermittlung kümmern, gibt es im Internet auch Agenturen, die sich auf die Veröffentlichung von Fotos und Herstellung der Kontakte beschränken. Interessierte Models sollten auch hier nur auf Angebote eingehen, bei denen kein Geld – für was auch immer – verlangt wird.