Dresden/Hamburg (dpa) – Polizei und Zoll haben Ende August in einem Schiffscontainer im Hamburger Hafen 700 Kilogramm Heroin gefunden. «Es handelt sich dabei um die größte jemals in Deutschland sichergestellte Menge dieser Droge», teilte die Staatsanwaltschaft Dresden mit. In Dresden, Spanien und den Niederlanden wurden Ende vergangenen Woche insgesamt fünf Männer unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Gegen vier von ihnen wurden Haftbefehle vollstreckt. Zwei in Dresden gefasste Beschuldigte sind in Untersuchungshaft, die drei anderen in Auslieferungshaft.
Bei Durchsuchungen von Wohnungen und Gewerberäumen in und um Dresden, im Raum Chemnitz, in Hamburg und den Niederlanden wurden Unterlagen, Laptops, Datenträger, Smartphones sowie Fahrzeuge und Vermögensgegenstände sichergestellt. Hintergrund sind Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und des Bundeskriminalamts (BKA) wegen Verdachts der «bandenmäßigen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge».
Bezugsquelle im Iran
Die Beschuldigten sollen Heroin in erheblicher Größenordnung aus dem Iran nach Deutschland geschmuggelt haben, um es europaweit weiter zu verteilen. Ein maßgeblicher Umschlagplatz soll sich im Großraum Dresden befinden. Dorthin war auch die Mega-Lieferung adressiert, wie ein Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft sagte.
Gefasst wurden laut Mitteilung der mutmaßlich federführende Organisator, ein 40-Jähriger mit türkisch-serbischer Staatsangehörigkeit, ein 54-jähriger Deutscher, der über seine Firmenlogistik die Importe abgewickelt haben soll, ein 53-jähriger Türke, der als Verbindungsmann agierte, sowie ein 35-jähriger Iraner, der die Transporte in den Niederlanden mitorganisiert haben soll. Ein 40-jähriger Iraner gilt als Mittäter. Die Ermittlungen dauern laut Staatsanwaltschaft an – auch zu weiteren Bandenmitgliedern.
12.09.22 wel