Frankfurt/Stuttgart (kn) Im Herbst ist die Zeit der Winzer– und Volksfeste in Deutschland. Wie jedes Jahr gilt es, auch beim Besuch des Münchner Oktoberfests oder des Cannstatter Wasen auf der Hut zu sein.

Ob auf dem Rummelplatz oder im Bierzelt – Taschendiebe finden überall Gelegenheiten zuzugreifen.
Volle Busse und Bahnen, Partystimmung in Festzelten und auf belebten Feststraßen ziehen Kriminelle an wie Motten das Licht. Hier finden sie günstige Gelegenheiten für den schnellen Griff in fremde Taschen.
Auch bei der Nutzung von Geldautomaten in der Umgebung ist besondere Vorsicht geboten. Polizeidirektor Joachim Schneider, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention
der Länder und des Bundes, erklärt: «Diebesbanden sind meist professionell organisiert
und in ganz Europa aktiv. Sie gehen in Teams und arbeitsteilig vor: Einer lenkt das Opfer
ab, ein Zweiter greift zu, ein Dritter verschwindet mit der Beute in der Menge.»
Das Repertoire ist groß: «Die Kriminellen lassen sich immer wieder neue Tricks einfallen: Sie
verursachen absichtlich ‚Staus‘, rempeln ihre Opfer an, verschmutzen scheinbar versehentlich ihre Kleidung oder lenken unter einem Vorwand ab, in dem sie eine Karte vorhalten und nach dem Weg fragen.“
So bleibt man beim Festbesuch sicher:
- Nur an Bargeld und Papieren mitnehmen, was unbedingt nötig ist!
- Bargeld, Zahlungskarten und Handy nicht unbeaufsichtigt liegen lassen!
- Regelmäßig prüfen, ob noch alles da ist!
- Wertsachen möglichst auf verschiedene verschlossene Innentaschen der Kleidung verteilen und dicht am Körper tragen!
- Sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten auf dem Festgelände nutzen!
- Am Geldautomaten auf genügend Abstand zu anderen Personen achten und sich nicht ablenken lassen!
«Wir können nicht oft genug darauf hinweisen, wie wichtig es ist, die PIN am
Geldautomaten oder Terminal immer verdeckt einzugeben – auch im Bierzelt! Wenn die
Tastatur abgeschirmt wird, etwa mit der freien Hand, ist die Geheimzahl vor fremden
Blicken geschützt und somit auch das Konto,“ so Margit Schneider, Sicherheits-Expertin bei «EURO Kartensysteme».
Was sollte man tun, wenn Girocards oder Kreditkarten abhanden kommen?
- Bei Verlust oder Diebstahl der physischen Zahlungskarten oder der digitalen
Varianten auf Smartphone/Smartwatch gilt: Karten umgehend sperren lassen! Der
telefonische Sperr–Notruf 116 116 ist rund um die Uhr erreichbar. - Am besten den Sperr–Notruf im Handy abspeichern! Dann ist man im Notfall
problemlos und schnell auf der sicheren Seite. - Alternativ steht die Sperr–App «116 116» zur Verfügung: Hier können die Daten der
Zahlungskarten sicher gespeichert und Girocards direkt aus der App gesperrt
werden, sofern das teilnehmende Institut Zugang durch diese Applikation
gewährt. - Bei Verdacht auf eine Straftat sofort Anzeige bei der Polizei erstatten! Diese kann zusätzlich die Sperrung des elektronischen Lastschriftverfahrens per Unterschrift (SEPA–Lastschriften) veranlassen.
- Aufmerksam die Kontoauszüge kontrollieren und unbefugte Abbuchungen sofort bei der Bank oder der Sparkasse reklamieren.
Wichtiger Hinweis: Der Service des Sperr–Notrufs ist kostenlos. Auch der Anruf bei der 116 116 aus dem deutschen Festnetz ist gebührenfrei. Aus dem Mobilnetz und aus dem Ausland können Gebühren anfallen. Sollte der Sperr–Notruf in seltenen Fällen aus dem Ausland nicht erreichbar sein, gibt es alternativ die Rufnummer +49 30 4050 4050.
(Quelle: kartensicherheit.de)
Fotos:
Fahrgeschäft (Startseite): Thilo Becker / Pixabay
Bierzelt auf Oktoberfest: motointermedia / pixabay
12.09.23 wel