Deutsch-polnische Zusammenarbeit ein voller Erfolg

Frankfurt (Oder) (dapd-lbg). Das gemeinsame deutsch-polnische Zentrum von Polizei und Zoll in Swiecko bei Frankfurt hat die Zusammenarbeit im Kampf gegen die Grenzkriminalität nach Polizeiangaben enorm beschleunigt. Seit der Einrichtung des Zentrums kurz vor Abschaffung der Grenzkontrollen im Dezember 2007 seien über 50.000 Anfragen von Sicherheitsbehörden beider Länder beantwortet worden, gab die Polizei in Frankfurt (Oder) bekannt.

Während dies vorher mehrere Wochen dauerte, weil der Dienstweg über das Bundeskriminalamt und Warschau einzuhalten war, verständigten sich die Polizisten beider Seiten jetzt in wenigen Minuten, sagte der deutsche Koordinator Ulf Buschmann. Der Polizeibeamte, der das Zentrum für die deutsche Seite seit Dezember 2008 leitet, wurde am Freitag für weitere drei Jahre als Koordinator bestätigt.

Inzwischen habe sich die Zahl der Anfragen bei 15.000 pro Jahr eingependelt, sagte Buschmann. Dabei kämen 60 Prozent von deutschen Sicherheitsbehörden und 40 Prozent aus Polen. In vielen Fällen gehe es um Auskünfte zu gestohlenen Wagen oder gesuchten Personen.

Bei Autodiebstählen ermögliche die direkte Zusammenarbeit, dass der deutsche Eigentümer sein in Polen sichergestelltes Fahrzeug oft schon am nächsten Tag abholen könne. Das sei insbesondere für kleine Handwerksbetriebe wichtig, bei denen ein Diebstahl existenzbedrohend sein könne. Wir haben auch direkten Kontakt zur ukrainischen Grenze“, sagte Buschmann. Wenn dort ein deutsches Auto auftaucht, könne binnen weniger Minuten geprüft werden, ob es möglicherweise gestohlen ist.

Sprachlehrgänge für bessere Verständigung
Brandenburgs Polizeipräsident Arne Feuring versicherte, dass der Kampf gegen die Grenzkriminalität ein Schwerpunkt bleibe. Hier werde es keine Veränderungen geben, sagte er angesichts des bei der Brandenburger Polizei geplanten Stellenabbaus. „Wir setzen das Personal nach der Kriminalitätsbelastung ein“, betonte er. Feuring kündigte an, dass gemischte deutsch-polnische Streifen in naher Zukunft zum Alltag gehören sollen. Im kommenden Jahr seien zudem drei weitere deutsch-polnische Sprachlehrgänge für Polizisten geplant.

In dem rund um die Uhr arbeitenden Zentrum sind 40 deutsche und 24 polnische Beamte tätig. Sie kommen von den Polizeidienststellen Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns und Sachsens, der Bundespolizei und dem Zoll sowie den polnischen Behörden. Die Beamten tauschen Daten aus und koordinieren grenzüberschreitende Einsätze.

18.12.2011 Ta