Wie eine Hinrichtung

Mord in Münchner Mietshaus

(XY-Sendung vom 15. Februar 2023)
Kristian Kramberger wird in seiner Wohnung getötet. Erst zwei Wochen nach dem Verbrechen finden Rettungskräfte seine Leiche. Das Motiv: rätselhaft. Kam der Mörder aus dem Ausland?

XY-Szenenfoto

Kristian Kramberger ist gebürtiger Kroate, lebt aber schon länger in München. Hier wohnt er allein in einer kleinen Einzimmerwohnung in einem großen Mehrfamilienhaus in München-Neuhausen. Seit längerem ist der 49-Jährige in seiner Alkohol- und Tablettensucht gefangen. Trotz mehrfacher Versuche, seiner Abhängigkeit zu entkommen, schafft er den Absprung nicht.

Kristian Kramberger

Geburtstags-Pläne
Kristian Kramberger hat am 12. November Geburtstag. Er plant, mit Freunden zu feiern und kontaktiert deshalb auch Bekannte in seiner alten Heimat Kroatien. In München besteht sein Freundeskreis hauptsächlich aus Menschen, die der Alkohol- und Drogenszene angehören. Sie kennen ihn vielfach unter dem Spitznamen „Kristian Netto“.

Im Oktober 2021 stirbt unerwartet der Vater von Kristian Kramberger, der in Kroatien lebt. Die Familie im kroatischen Sisak versucht deshalb, den 49-Jährigen zu erreichen. Doch sämtliche Versuche scheitern. Zwei Wochen nach seinem letzten Lebenszeichen verschaffen sich Rettungskräfte Zugang zur Wohnung von Kristian Kramberger. Sie finden dort seine Leiche.

In diesem Haus in München geschah der Mord.

Gezielte Tötung
Kristian Kramberger schien seinen Mörder gekannt und ihm vertraut zu haben, sonst hätte er ihn nicht in die Wohnung gelassen. Wie die Polizei später rekonstruiert, muss er sich einige Zeit mit dem Täter unterhalten und gemeinsam Kaffee getrunken haben. Dann muss der Besucher unvermittelt mit brutaler Gewalt angegriffen haben. Er schlägt Kristian Kramberger mit der Faust, so dass dieser zu Boden geht. Der Täter tötet ihn anschließend mit einem gezielten Messerstich. Dann nimmt er das Kristian Krambergers Handy und verlässt den Tatort. Will er mit dem Diebstahl des Handys seine Spuren verwischen?

Das verschwundene Smartphone des Opfers

Auffällig: Der Mörder hat nicht versucht, seine Spuren am Tatort zu verwischen. Hat er keine Angst, ermittelt zu werden, weil er aus dem Ausland stammt? Handelt es sich bei dem Täter vielleicht um einen Kontakt aus Kristian Krambergers Vergangenheit? Kommt er möglicherweise aus Krambergers Geburtsort Sisak in Kroatien oder einem der angrenzenden Länder, die ehemals zu Jugoslawien gehörten?

Zeuge gesucht
Bei ihren Ermittlungen stößt die Polizei auf einen möglichen Zeugen, den sie sucht und der ihr unter Umständen weitere Kontakte von Kristian Kramberger verraten könnte: einen kroatisch sprechenden Mann, der in den Tagen vor der Tat im Oktober 2021 das spätere Opfer in der Leonrodstraße/Ecke Landshuter Allee in München-Neuhausen besucht hat. Er soll 40 bis 50 Jahre alt, 1,80 bis 1,90 m groß und gepflegt gewesen sein. Seine Kleidung: unter anderem eine dunkle Jogginghose, ein dunkles Sweatshirt ohne Kapuze, darunter ein helles Polo-Shirt. Dazu trug er keine Turnschuhe, sondern „ordentliche“ Schuhe. Er hatte einen VW-Schlüssel dabei.

Verschwundene Gegenstände:
Seit der Tat fehlt das Smartphone von Kristian Kramberger: Huawei P20, Farbe unbekannt.

Tatort in München-Neuhausen

Fragen nach Zeugen:

  • Wer hat rund um den 21. Oktober 2021 Beobachtungen gemacht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten?
  • Wer kennt den kroatisch sprechenden Mann, der wenige Tage vor der Tat Kristian Kramberger besucht hat und der als wichtiger Zeuge gesucht wird?
  • Wer kann der Polizei weitere Kontakte von Kristian Kramberger nennen – insbesondere auch aus seiner Heimat Kroatien und den anliegenden Ländern?
  • Wer weiß etwas über den Verbleib seines Smartphones?

Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Zuständig:  Kripo München, Telefon: 089 / 29 100