(XY-Sendung vom 13. September 2023)
In einem Erdloch im Wald werden 1988 die sterblichen Überreste einer ermordeten Frau gefunden. Obwohl die Kripo Berlin wichtige Details über die Unbekannte herausfindet, kann sie den Fall nicht klären. 35 Jahre später unternimmt die Mordkommission einen neuen Anlauf.
Am Dienstag, dem 8. November 1988 entdecken Waldarbeiter im Spandauer Forst die vergrabene Leiche einer unbekannten Frau. Der Fundort befindet sich in der Nähe der Niederneuendorfer Allee. Nur etwa hundert Meter entfernt verläuft zur damaligen Zeit noch die Grenze zwischen Westberlin und der DDR.
Ist der Täter Seefahrer?
Nach aktuellsten Erkenntnissen dürfte die Tote seit Herbst 1987 dort vergraben gewesen sein. Alles spricht dafür, dass die Frau mit zwei Kunststoffseilen erdrosselt wurde und dann noch etwa zwei Tage an einem unbekannten Ort gelegen hat. Der Täter hat sie anschließend in einem Jutesack verpackt und im Spandauer Forst in etwa einem Meter Tiefe vergraben. Die Kunststoffseile und die besondere Art, wie sie geknotet waren, sprechen dafür, dass der Täter Kenntnisse von der Seefahrt oder vom Segeln hatte.
In der Kleidung der Toten entdeckt die Polizei Hinweise darauf, dass sie drogenabhängig war und sich prostituiert haben könnte. Eine Vermisstenanzeige, die auf die unbekannte Frau zutrifft, gibt es nicht. Die Polizei lässt 1991 eine Gesichtsweichteilrekonstruktion erstellen. Doch bis heute konnte das Opfer nicht identifiziert werden.
Personenbeschreibung (ca. 1987):
Die unbekannte Frau dürfte zum Zeitpunkt ihres Todes – vermutlich im Herbst 1987 – 24 bis 31 Jahre alt gewesen sein. Danach wurde sie also zwischen 1956 und 1963 geboren. Sie war 1,62 bis 1,65 m groß, schlank, kurze blonde oder dunkelblonde Haare.
Kleidung: beige-braune Herrenjacke aus Leinen und Wolle mit Stehkragen und Klettverschlüssen, Jeans und Tennissocken. Um den Hals trug sie ein schmales Lederband und am rechten Ohr zwei auffällige bunte Ohrhänger aus Titan, einer davon in Form eines Blattes. Die Tote trug eine rechteckige Armbanduhr der Marke JUTA, auf der Rückseite fünf Ziffern eingraviert: 2 2 9 8 2 – möglicherweise ein Datum.
Fragen nach Zeugen:
- Wer kann Angaben zur Identität der unbekannten Frau und ihrem Tod machen?
- Wer hat Mitte der 1980er Jahre im Spandauer Forst Beobachtungen gemacht, die mit dem Fall in Zusammenhang stehen könnten?
Belohnung: Für Hinweise, die zur Identifizierung der Toten und zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung von 2.500 Euro ausgesetzt.
Zuständig: LKA Berlin, Telefon: 030 / 4664 911 444