(XY-Sendung vom 10. Mai 2023)
Deutschlandweit warnen Landeskriminalämter und Polizeidienststellen vor einer neuen Betrugsmasche mit stetig wachsenden Opferzahlen. Ihr Name: „Messenger-Betrug“ – früher auch „WhatsApp-Betrug“ oder „Enkeltrick 2.0“ genannt. Die Polizei spricht inzwischen von einem Schaden in Millionenhöhe. Und ein Ende ist nicht in Sicht.
Die Täter kontaktieren ihre potenziellen Opfer auf dem Handy. Per SMS oder über Messenger-Dienste bekommen sie eine Nachricht von einer unbekannten Nummer. Der Wortlaut ist immer ähnlich: „Hallo Mama, hallo Papa, mein Handy ist kaputt und ich benutze jetzt mein neues. Kannst du die neue Nummer bitte einspeichern?“
Hilfsbereitschaft ausgenutzt
Sobald die Opfer die alte Handynummer ihrer Kinder mit der neuen Nummer überschrieben haben, entwickelt sich ein virtueller Dialog per Messenger. Recht schnell ist die Rede von einer teuren Anschaffung, die aufgrund eines Problems nicht bezahlt werden könne.
Das vermeintliche Kind fragt die Opfer, ob sie diese Bezahlung kurzfristig übernehmen können. In dem Glauben, ihrem Nachwuchs auszuhelfen, überweisen die Opfer oft mehrere tausend Euro auf die Konten der Betrüger.
Die Polizei rät:
- Nicht die neue Telefonnummer einspeichern, sondern erst unter der alten Nummer oder persönlich beim bekannten Kontakt nachfragen und die Behauptungen überprüfen!
- Codewörter mit Angehörigen vereinbaren oder Absender etwas fragen, das nur das echte Kind wissen kann, zum Beispiel der Kosename des Kindes!
Achtung: Betrüger könnten versuchen, das Wissen über andere Social-Media-Kanäle zu erlangen. - Bei Geldforderungen generell misstrauisch werden und nicht zur Eile drängen lassen!
- Wurde bereits Geld überwiesen: Sofort Kontakt mit der Bank aufnehmen und versuchen, eine Rücküberweisung zu veranlassen!
- In jedem Fall Anzeige bei der Polizei erstatten!
WICHTIG: Nachrichten nicht löschen, sondern der Polizei zeigen und die zugehörigen Kontoauszüge mit den Überweisungsdaten mitbringen!