(XY-Spezial vom 5. März 2025)
Am Montag, dem 30. Juli 1984 wird die 19-jährige Maria Köhler in ihrer Wohnung im Bediensteten-Hochhaus des städtischen Krankenhauses Aschaffenburg ermordet. Maria befindet sich in der Ausbildung zur Krankenschwester. Ihre Leiche wird erst zwei Tage später gefunden. Die junge Frau ist mit einem Schal erdrosselt worden.
Im Frühling 1984 trennt sich Maria von ihrem Freund. Danach ist sie einige Monate mit einem anderen Mann liiert – einem jungen amerikanischen Soldaten, der in Hanau stationiert ist. Ihr ehemaliger Freund soll sich mit der Trennung nicht abgefunden haben.
Ins Ausland abgesetzt
Am Tattag soll dieser von mehreren Zeugen in der Nähe des späteren Tatorts gesehen worden sein – im Streit mit Maria. Einen Tag nach der Tat, noch bevor die Leiche gefunden wird, setzt er sich per Flugzeug in die Türkei ab. Seit damals gibt es keine Spur von ihm.
Maria spielte mit dem Gedanken, nach der Ausbildung als Krankenschwester nach Afrika zu gehen, um dort leidenden Menschen zu helfen. Ihre Schwester – ebenfalls Krankenschwester in Aschaffenburg – hat nach dem Mord eine kleine Palme zu sich genommen, die in Marias Zimmer stand. Sie pflegt die inzwischen stattliche Pflanze bis heute.
Personenbeschreibung (1984):
Nazmi Gezginci, der ehemalige Lebensgefährte von Maria, wird bis heute mit internationalem Haftbefehl gesucht: etwa 1,94 m groß, damals schlank, dunkle Haare, dunkle Augen, tiefe Stimme, leicht nasale Aussprache.
In der Vergangenheit hat er sein Aussehen immer wieder verändert. Zeitweise trug er einen Schnauzbart und lange, gelockte Haare. Heute ist er Mitte 60. Gezginci spricht Türkisch, Deutsch und Arabisch. Seine damaligen Spitznamen: „Ahmet“, “Nazim“ und „Yilmaz“.
Aktuelle Ermittlungen haben ergeben, dass Gezginci 2004 die türkische Staatsbürgerschaft entzogen wurde. Vielleicht hat er sich unter falscher Identität in den arabischen Raum abgesetzt oder ist nach Deutschland zurückgekehrt. Auch die Handschrift von Nazmi Gezginci könnte auf seine Spur führen. Die Polizei hat eine Unterschrift von ihm. Dabei fällt unter anderem das geschwungene kleine „G“ auf.
Fragen nach Zeugen:
- Wer hat den Gesuchten nach dem 31. Juli 1984 noch gesehen? Die Polizei hat Fingerabdrücke von ihm. Bei Verdächtigen lässt sich also schnell feststellen, ob es sich tatsächlich um Nazmi Gezginci handelt.
- Wer weiß, wo sich Nazmi Gezginci aktuell aufhält?
- Wer hat aktuellere Fotos von ihm?
Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Zuständig: Kripo Aschaffenburg, Telefon: 06021 / 85 70
Mail-Adresse für Hinweise: cold-case-maria@polizei.bayern.de