Steuerhinterzieung mit Diesel: Fahnder decken Netzwerk auf

Berlin/Wien (dpa/bb). Deutsche und österreichische Zollfahnder haben ein europaweites Netzwerk zur Steuerhinterziehung mit Dieselkraftstoff aufgedeckt. Allein in Österreich sei ein Steuerschaden von rund 90 Millionen Euro entstanden, erklärte das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg. Nach zweieinhalbjährigen Ermittlungen hätten die Verfahren gegen acht Tatverdächtige im Alter von 27 bis 64 Jahren abgeschlossen werden können. Bei ihnen handle es sich um fünf Frauen und drei Männer mit deutscher, in einem Fall mit russischer Staatsbürgerschaft.

Die beiden Hauptverdächtigen seien ein Mann und seine Tochter, die ihren Hauptwohnsitz in Berlin hätten. Während der Vater die Herstellung von vermeintlich steuerfreiem «Universaltechnischem Öl» in Österreich leitete (rund 215 Millionen Liter), soll seine Tochter von Berlin aus den Vertrieb unter anderem in Osteuropa, Italien und Großbritannien organisiert haben. Das falsch deklarierte angebliche Schmiermittel unterscheide sich nur unwesentlich von Diesel und sei auch als Treibstoff in ganz Europa abgesetzt worden, hieß es.

Wegen der arbeitsteiligen Organisation bei dem kriminellen Vorgehen sei in Deutschland kein Steuerschaden entstanden. Von nun an liege die Strafverfolgung bei der österreichischen Justiz, an die die Staatsanwaltschaft Berlin das Verfahren abgebe.

12.02.2105 Ta