Überfall vor dem Fernseher

Villenbewohner im Keller eingesperrt

(XY-Sendung vom 2. Oktober 2024)
Während sich ein Hamburger Geschäftsmann und seine Frau im Urlaub befinden, steigen Einbrecher in ihr Haus ein. Sie erbeuten etliche wertvolle Schmuckstücke. Doch der Tresor im Keller lässt sich nicht knacken. Vier Jahre später verschaffen sich erneut Kriminelle Zutritt zu dem Haus. Doch diesmal kommt es zur Konfrontation mit den Bewohnern.

XY-Szenenfoto

Hamburg-Rissen, 26. Oktober 2023. Am frühen Abend gelangen zwei maskierte und mit Pistolen bewaffnete Männer durch eine nicht abgeschlossene Terrassentür in das Haus eines Geschäftsmanns und seiner Ehefrau am Stadtrand von Hamburg. Im Wohnzimmer stoßen sie auf das Paar, das vor dem Fernseher sitzt. Die Räuber bedrohen die beiden mit Schusswaffen und zwingen ihre Opfer, sie in den Keller zum Tresor zu begleiten. Dort muss der Unternehmer den Räubern den Code verraten.

Im Keller eingeschlossen
In dem Tresor finden die Täter neben einer geringen Menge Bargeld auch Silberbesteck und diverse kostbare Schmuckstücke. Doch damit geben sie sich noch nicht zufrieden. Sie wollen mehr Geld. Mit ihren Opfern durchqueren sie wieder das Haus und lassen sich ein Geldversteck im Bad zeigen. Dort befindet sich ein Kuvert mit mehreren Tausend Euro. Auch dieses Geld stecken die beiden Männer ein. Schließlich werden die Hausbesitzer wieder in den Keller gebracht. In dem Abstellraum, in dem sich der Tresor befindet, werden sie mit Kabelbindern gefesselt und eingeschlossen. Die Überfallopfer können sich allerdings recht schnell befreien, da die Täter ein Messer der Bestecksammlung dort verloren haben.

Da das Haus nach einem Einbruch vier Jahre zuvor ringsherum mit Videokameras versehen worden war, gibt es Fotos der Täter. Da es während des Überfalls aber bereits dunkel war und die Täter sich mit Sturmhauben maskiert hatten, sind die Aufnahmen für die Identifizierung nicht geeignet. Auf einer der Aufnahmen sieht man jedoch, wie einer der Täter mit einem Handy telefoniert. Möglicherweise wartete ein Komplizen in der Nähe im Auto. Entsprechende Ermittlungen der Kripo blieben allerdings ohne Ergebnis.

Villa ausgekundschaftet?
Interessant für die Ermittlungen sind mehrere Begebenheiten im Vorfeld des Überfalls. Mehrfach wurde in den Monaten davor die Umzäunung des großzügigen Grundstücks demoliert, als ob hier jemand durch den Drahtzaun auf das Gelände um die Villa eingedrungen wäre. Überdies war der Hausherrin einige Zeit vor dem Überfall eine Drohne aufgefallen, die über dem Haus flog, als ob jemand den späteren Tatort aus der Luft ausgekundschaftet hätte.

Täterbeschreibungen:
Beide sprachen Deutsch mit möglicherweise osteuropäischem Akzent, 20 bis 30 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 m groß; Kleidung: dunkel, Stoffhandschuhe, dunkle Sturmhauben als Masken. Bei einem der Männer fielen die ungewöhnlich hellen Augen und Augenbrauen auf sowie eine helle Gesichtshaut. Bewaffnet waren beide mit dunklen Pistolen. 

Geraubte Gegenstände:

  • Beute: Carré-Armbänder (l. o.), Kissenring (l. m.), Panzerarmband (l. u.), Ohrclips (r. o.), Armreif (r. u.)

    zwei sogenannte Carré-Armbänder aus 750er Gelbgold, das eine mit sechs Amethysten und der Gravur „2. Januar 2011“, das andere mit sechs Citrinen und der Gravur „2. Januar 2004“;

  • ein Panzerarmband aus 585er Roségold mit fünf Rubinen, 4,86 Karat, sowie mit 60 Brillanten, 1,53 Karat;
  • ein sogenannter Drei-Stein-Kissenring aus 750er Roségold, mit Rubinen besetzt;
  • ein Paar Ohrclips aus 750er Roségold mit passenden Einhängern aus 925er Silber;
  • ein vergoldeter Armreif aus 925er Silber, 33 mm breit; davon wurden nur wenige Stücke angefertigt. Der Armreif verschwand bereits bei dem Einbruch 2019.

Fragen nach Zeugen:

  • Wer weiß etwas über die Beschädigungen an der Umzäunung des Grundstücks in Hamburg-Rissen? Möglicherweise haben sie – wie zunächst vermutet – mit dem Raubüberfall nichts zu tun.
  • Wer hat im Herbst 2023 die Drohne über das Grundstück in Hamburg-Rissen fliegen lassen? Auch das muss nicht zwingend etwas mit dem Überfall zu tun haben.

Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Überfalls führen, ist eine Belohnung von 3.000 Euro ausgesetzt.

Zuständig: Kripo Hamburg, Telefon: 040 / 42 86 50