Vorbildliche Zivilcourage

In Berlin wurden die XY-Preise 2022 verliehen

Der XY-Preis unter neuer und zum ersten Mal weiblicher Schirmherrschaft: Bundesinnenministerin Nancy Faeser übergab in Berlin die XY-Preise 2022 an drei mutige Mitmenschen, die besondere Zivilcourage gezeigt haben. 

Die XY- Preisträger 2022 (v-Li.): Chia Rabiei aus Würzburg, Sarah Jacobi aus Stuttgart und Thomas Weis aus Rüdesheim.

Berlin (wel) – Am Vorabend saß sie noch in der Hitze Katars und verfolgte den wenig rühmlichen WM-Auftakt der deutschen Fußballer. Am nächsten Abend nahm sie im Hauptstadtstudio des ZDF in Berlin einen entspannteren Termin wahr, Zum 21. Mal zeichneten das ZDF und dessen Fahndungssendung «Aktenzeichen XY… ungelöst» couragierte Mitmenschen aus. Jeweils 10.000 Euro und ein stattlicher Pokal waren die Belohnung für beispielhaftes Engagement für Mitmenschen, die durch Kriminelle in Bedrängnis geraten waren. 

Der 56-jährige  Tomas Weis  stoppte in Rüdesheim den Mordversuch an einer Frau, die 42-jährige   Sarah Jacobi  verhinderte in Stuttgart einen Kindesmissbrauch und der ebenfalls 42-jährige Asylbewerber  Chia Rabiei  trat in Würzburg einem Aufsehen erregenden Messer-Amoklauf entgegen, der bereits mehrere Tote und Verletzte gefordert hatte.

«Sinnvolles tun und die Gesellschaft bereichern»  
ZDF-Intendant Norbert Himmler eröffnete die Feierstunde mit ein paar Zahlen: So seien etwa in den 21 Jahren des Bestehens der Aktion «Der  XY-Preis – Gemeinsam gegen das Verbrechen» bis dato 86 Menschen damit ausgezeichnet worden. An diesem Abend kamen weitere drei hinzu. Eng verbunden ist der Preis mit «Aktenzeichen XY… ungelöst», einer der ältesten und erfolgreichsten Sendungen des ZDF, wie Himmler betonte.  «Was gibt es Schöneres, den Erfolg zu verknüpfen mit etwas, mit dem man auch Sinnvolles tut und mit dem man die Gesellschaft bereichert», sagte er.

Viel Lob sowie Erstaunen und Bewunderung hatten auch Schauspielerin Luise Bähr («Die Bergretter») sowie die Schauspieler Dominic Boeer («Soko Wismar») und Jan Josef Liefers («Tatort Münster») für die Preisträger parat.

Bundeinnenministerin Nancy Faeser

Extra für sie waren sie in die Rolle der «Paten» geschlüpft. Sie hielten jeweils die Laudatio – geschmückt mit ganz persönlichen Erlebnissen und Eindrücken – und verlasen die Begründungen der Jury aus Fachleuten von Polizei, Opferhilfe und Prävention.

«Symbol für gesellschaftlichen Zusammenhalt»  
Für Bundesinnenministerin Faeser stellt der XY-Preis ein «ganz starkes Symbol für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land» dar. wie sie sagte. Auch die XY-Sendung nannte sie beeindruckend. Bei der Vielzahl der mit Hilfe der Zuschauer aufgeklärten Kriminalfälle sei sie aus unserem Leben gar nicht mehr wegzudenken. Nach der jeweiligen Laudatio waltete sie ihres Amtes als Schirmherrin, gratulierte der Preisträgerin und den beiden Preisträgern und überreichte die Auszeichnungen – nicht ohne persönliche Anmerkungen.


Fotos:  Bernd von Jutrczenka / dpa,  Veronique Hequet / DKF

25.11.22 wel