Berlin (dv) Die wichtigste Nachricht vorab: Die Region Berlin-Brandenburg wird für Unternehmen sicherer. „Im Vergleich zu 2006 stellen wir einen deutlichen Rückgang der Kriminalität gegen Unternehmen fest“, sagt Knuth Thiel vom Arbeitskreis für Unternehmenssicherheit Berlin-Brandenburg. Thiel hat soeben zum dritten Mal das „Kriminalitätsbarometer“ veröffentlicht – eine bemerkenswerte Studie, die auf der Befragung von 4000 Unternehmen in der Region basiert.
„Die rückläufige Entwicklung korrespondiert mit der allgemeinen Kriminalitätsstatistik“, sagte Thiel. Gründe für die sinkenden Zahlen: die bessere Versorgung Jugendlicher mit Ausbildungsplätzen, die Alterung der Gesellschaft und die wachsende Neigung Jugendlicher, die Freizeit zuhause vor dem Computer zu verbringen.
Beim Schutz ihrer Unternehmen bauen die Entscheider vor allem auf eine mechanische Absicherung, den verlässlichen Schutz des Computersystems, die Schulung der Mitarbeiter, den Brandschutz und die Kontrolle der Mitarbeiter. Nicht so wichtig seien personelle und Videoüberwachungen.
Durchgängig belegen die Zahlen, dass die Unternehmen sich für die Zukunft bei der Kriminalitätsbekämpfung mit einer leicht gedrosselten Unterstützung von außen anfreunden könnten. „Weniger Staat!“ – das wäre durchaus okay. Weiterhin wird aber stark auf Zusammenarbeit gebaut, wenn’s um Sachbeschädigung, Betrug und Korruption sowie Raub und Überfall handelt. Weniger interessant in diesem Zusammenhang: Spionage und Produktpiraterie.
Wichtig in den nächsten Jahren ist in den Augen der Wirtschaftsführer momentan immer noch die Strafrechtsverschärfung. Nur noch zwölf Prozent aber würden eine Intensivierung der Videoüberwachung öffentlicher Plätze begrüßen, 15 Prozent fordern mehr Streifen und nur sechs Prozent fänden es wichtig, dass Telefone präventiv überwacht werden.
Zum Schluss noch die Top Five der Faktoren, die laut der Studie zu Kriminalität in der Wirtschaft führen: 1. Bürokratie. 2. Arbeitslosigkeit. 3. Zahlungsmoral. 4. Werteverfall. 5. Korruption.
Weitere Details gibt es hier (PDF-Reader erforderlich!).
18.04.2010 dv