XY-Szenenfoto
Berlin (wel) – Mehr als ein Jahr nach einem Raubüberfall auf einen Berliner Taxifahrer hat die Polizei jetzt zwei Jugendliche unter Tatverdacht festgenommen. Der Vergleich von Spuren einer anderen Tat führte die Ermittler zu den beiden mutmaßlichen Kriminellen. Der 15- und der 17-Jährige wurden gestern am frühen Morgen in den jeweiligen Wohnungen ihrer Eltern im Stadtteil Charlottenburg abgeholt.
Der Überfall, den „Aktenzeichen XY… ungelöst“ in der Mai-Sendung filmisch rekonstruiert hatte, geschah am 11. Juni 2015. Während seiner Nachtschicht war ein 28-jähriger Taxifahrer von zwei jungen Fahrgästen angegriffen und mit über 30 Messerstichen lebensgefährlich verletzt worden. Die Täter waren danach mit einer Beute von 200 Euro durch den Stadtteil Tiergarten zum Bahnhof Zoo geflohen, wo sie durch die dortigen Videokameras „verfolgt“ wurden. Die Aufnahmen waren in XY gezeigt worden – allerdings ohne Erfolg. Niemand erkannte die beiden Jugendlichen. Kein Wunder: Inzwischen hatten sie ihr Aussehen gründlich verändert.
Gerade strafmündig geworden
Bei einem Diebstahl in einem „Spätkauf“-Laden in Schöneberg am 11. Juni wurden die beiden Jugendlichen auf frischer Tat ertappt und vorläufig festgenommen. Beim routinemäßigen Abgleich von DNA-Spuren und anderen Hinweisen aus früheren Taten stieß die Polizei auf Übereinstimmungen mit dem Überfall auf den Taxifahrer. Einer der beiden Jugendlichen wird außerdem verdächtigt, wenige Monate später, im Oktober 2015, einen 74-jährigen Mann in Moabit überfallen und verletzt zu haben.
Zum Zeitpunkt des Taxiraubes waren die Tatverdächtigen gerade mal 14 und 16 Jahre alt. Der jüngere war wenige Wochen zuvor erst strafmündig geworden. In der XY-Sendung hatte die Polizei auch nach einem dritten Mann gefragt, der – wie auf dem Überwachungsvideo zu sehen – offenbar im Bahnhof Zoo auf die beiden gewartet hatte. Ob es sich hierbei um einen dritten Täter – möglicherweise der Auftraggeber – handelte, lässt sich bisher nicht feststellen. Die Festgenommenen verweigern – ganz profimäßig – jegliche Aussage zu den Tatvorwürfen.
XY-Szenenfoto: Securitel
05.07.2016 wel