In Kooperation mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Bundespolizei, die an den großen Flughäfen und ausgewählten Bahnhöfen die Plakatkampagne aufnimmt, dem Bundeskriminalamt, jugendschutz.net und N.I.N.A. e. V. wird die Kampagne in ganz Deutschland sichtbar. Das auffällige Plakatmotiv lenkt die Aufmerksamkeit auf die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.net. Dort können Hinweise auf mögliche Fälle sexualisierter Gewalt und Ausbeutung von Kindern – im In- und Ausland sowie im digitalen Raum – vertraulich gemeldet werden.
Jeder Hinweis kann Kindern helfen
«Kinderschutz kennt keine Ferien! Reisende können auch im Ausland einen entscheidenden Beitrag leisten, indem sie nicht wegsehen. Jeder gemeldete Hinweis kann helfen, Kinder auch im Ausland zu schützen», gibt Antje Monshausen, Geschäftsführerin vom ECPAT Deutschland e.V. zu bedenken.
«Sexualisierte Gewalt an Kindern ist überall auf der Welt eine Straftat. Wir als Polizei setzen alles daran, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Es ist von großer Bedeutung, dass Täter aus Deutschland, die im Ausland Sexualstraftaten verübt haben, auch in Deutschland bestraft werden können», erklärt auch Polizeidirektorin Sabrina Krenzler, die Geschäftsführerin der ProPK.
Touristik-Branche unterstützt Kampagne
Auch die Reisebranche übernimmt Verantwortung: atambo tours, DERTOUR-Group, Forum Anders Reisen, Gebeco, Green Tiger Travel, Hauser Exkursionen, Studiosus Reisen und die TUI AG unterstützen die Plakataktion aktiv. Alle Unternehmen sind sich einig: „Es ist unsere gemeinsame Pflicht, die Reisebranche zu einem sicheren Raum für Kinder weltweit zu machen.“ Alle beteiligten Unternehmen haben den internationalen Kinderschutzkodex „The Code“ unterzeichnet und setzen sich für konsequente Präventions- und Schulungsmaßnahmen im Tourismus ein.
Flankiert wird die Plakatkampagne von einem umfassenden Social-Media-Kit, das Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen zur Verbreitung nutzen können. Der offizielle Kampagnen-Startpost ist hier abrufbar: www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/298267-nicht-wegsehen/.
Verdächtiges anonym melden
Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist auch im Tourismus ein Problem. Täterinnen und Täter nutzen dabei oft die Anonymität des Reisens aus. In vielen Reiseländern fehlen Schutzstrukturen für Kinder. Das Thema ist tabuisiert. Die Reisebranche trägt keine Schuld, dass ihre Infrastrukturen für Straftaten genutzt werden. Aber sie kann Verantwortung übernehmen: ECPAT Deutschland e.V. arbeitet deshalb eng mit touristischen Unternehmen zusammen, um Mitarbeitende und Reisende zu sensibilisieren und über klare Handlungsoptionen zum Schutz von Kindern zu informieren.
Die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.net bietet Reisenden eine einfache Möglichkeit, verdächtige Situationen – etwa auf Campingplätzen, in Bars, Hotels oder auch online – anonym zu melden. Die Hinweise können an das Bundeskriminalamt oder ECPAT übermittelt werden und werden gewissenhaft geprüft und weiterbehandelt.
Partner der Meldeplattform:
ECPAT Deutschland e.V. – ist ein bundesweites Netzwerk zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung. ECPAT führt Projekte zur Sensibilisierung und Prävention durch, setzt sich für bessere rechtliche Grundlagen ein und fördert die intensive Zusammenarbeit zwischen Politik, Zivilgesellschaft und Unternehmen. Die Fachstelle wurde 2001 gegründet und ist Teil des internationalen ECPAT Netzwerkes mit Sitz in Bangkok/Thailand.
jugendschutz.net – fungiert als das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund, Ländern und Landesmedienanstalten für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Die Stelle recherchiert Gefahren und Risiken in jugend-affinen Diensten. Sie wirkt darauf hin, dass Verstöße gegen Jugendschutzbestimmungen beseitigt und Angebote so gestaltet werden, dass Kinder und Jugendliche sie unbeschwert nutzen können.
N.I.N.A. e.V. – Nationale Informations- und Beratungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend. N.I.N.A. ist selbst keine Meldestelle, sondern berät Vermutungen und Verdacht – auch bei Fällen organisierter sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend. Die Beratung erfolgt am Hilfe-Telefon «Sexueller Missbrauch» und in der Online-Beratung «Schreib-Ollie».
Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) – In einem Bund-Länder-finanzierten Programm, dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) werden Konzepte, Medien und Initiativen entwickelt, die über Kriminalität aufklären und Schutzempfehlungen vermitteln. Der Schwerpunkt liegt in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der engen Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und externen Fachleuten.
(Quelle: ProPK)
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03.07.25 wel