Ein unvorstellbarer Gewaltakt

Chemnitz (dapd). Zu neun Jahren Haft wegen Totschlags an seiner Mutter und Körperverletzung an deren Pflegerin hat das Landgericht Chemnitz am Dienstag einen 46-jährigen Mann verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Dieter Z. seine Mutter in der Nacht zum 17. März getötet und am Morgen darauf eine Pflegerin angegriffen hat. Da der Angeklagte in der Hauptverhandlung zum Tathergang schwieg, blieb das Motiv unklar. In einer zu Beginn vom Verteidiger verlesenen Erklärung hatte er seine Schuld eingestanden.

Richterin Simone Herberger sprach in ihrer Urteilsbegründung von einem «unvorstellbaren Gewaltakt». Die Gerichtsmedizin habe 52 Messerstiche im vorderen Rumpfbereich des Opfers ausgemacht, von denen 42 sämtliche dort liegenden Organe verletzt hätten. Die alte Frau sei sehr schnell gestorben. Am nächsten Morgen habe der Mann wie gewöhnlich die Pflegerin der Mutter empfangen und sei ohne ersichtlichen Grund auf sie losgegangen. Nur weil sie sich intensiv gewehrt habe, sei der Frau nichts Ernsthaftes passiert.

20.09.2011 dv