Abifeten-Betrug: Affäre weitet sich aus

Ermittlungen gegen mehrere Unternehmen - 1.000 Schüler gelinkt

Berlin (dapd). Die Betrugsaffäre um Abitur-Bälle weitet sich aus. Es werde nicht nur gegen die bisher verdächtigte Event-Agentur, sondern gegen mehrere Unternehmen ermittelt, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwalt, Martin Steltner.

Derweil ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft nun auch gegen einen Mitgesellschafter der Event-Agentur. Ein dringender Tatverdacht wegen Untreue besteht laut Steltner jedoch vor allem gegen den alten und den neuen Geschäftsführer der Firma.

Die beiden Männer im Alter von 27 und 64 Jahren waren am Freitag verhaftet, aber unter Meldeauflagen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Verdächtigten, sowohl Gesellschafter als auch Geschäftsführer, weisen sich nach Medienberichten gegenseitig die Schuld zu.

200.000 Euro Schaden 
Die Event-Agentur soll Geld von mehr als 1.000 Schülern kassiert, die vereinbarten Abschlussbälle aber nicht organisiert haben. Betroffen sind laut Steltner mindestens 30 Schulen in mehreren Bundesländern. Die Schadenssumme belaufe sich auf «mindestens 200.000 Euro».

Laut Staatsanwaltschaft fanden die betrügerischen Machenschaften der Agentur vornehmlich während der Amtszeit des 27-jährigen neuen Geschäftsführers statt. Zu dieser Zeit seien Hunderttausende Euro geflossen, wobei die Ermittler nach Medienberichten derzeit nach dem Verbleib des Geldes fanden.

21.06.2011 dv