Absichtlich falsche Diagnosen? Westpfalz-Klinikum durchsucht

Frankenthal (dpa/lrs). Nach einer anonymen Anzeige hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal Räume des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern durchsuchen und Unterlagen beschlagnahmen lassen. In der Anzeige werde mehreren Ärzten vorgeworfen, bei der Aufnahme von Patienten in der Schlaganfall-Abteilung bewusst falsche Diagnosen gestellt zu haben, um mehr Geld abrechnen zu können, erläuterte die Staatsanwaltschaft. Vor allem Privatpatienten sollen betroffen sein.

Die Durchsuchung sollte klären, ob der Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges erhärtet werden kann. Die Aktion ging bereits am Mittwoch und Donnerstag über die Bühne, wurde aber erst jetzt öffentlich. Das Klinikum teilte mit: Da es sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren handele, könne und dürfe man sich nicht weiter äußern. Die Westpfalz-Klinikum GmbH unterstütze die Ermittlungen, um alle Verdachtsmomente auszuräumen.

Der Leitende Oberstaatsanwalt in Frankenthal, Hubert Ströber, gab an, die Behörde gehe von einem Anfangsverdacht aus. Die Schwelle dafür sei vergleichsweise niedrig. Es reiche aus, dass die Möglichkeit einer Straftat bestehe. «Ob was daraus wird und ob es zur Anklageerhebung kommt, steht noch nicht fest», sagte er.

20.10.2015 Ta