Al Kaida auf dem Sprung

Bayerns Innenminister warnt vor Terroranschlägen - und eine Festnahme im Saarland

München (dapd). Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat vor neuen Terroranschlägen gewarnt. Wir müssen davon ausgehen, dass Al-Kaida alles dafür tut, in den nächsten Wochen irgendwo in Amerika, in Europa noch einmal große Anschläge zu verüben“, sagte der Minister am Freitag im Bayerischen Rundfunk.

Herrmann forderte angesichts der Paketbomben, die kürzlich in mehreren europäischen Ländern verschickt wurden, eine konsequente Kontrolle der Luftfracht. „Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wieso Luftfrachtgegenstände, die in Passagierflugzeugen mittransportiert werden, weniger streng kontrolliert werden, als die Koffer der Passagiere selbst“, sagte der CSU-Politiker.

International einheitliche Bestimmungen
Der Innenminister forderte, dass die Bestimmungen im Luftfrachtverkehr international einheitlich sein müssten. Es nütze nichts, wenn in Deutschland gut kontrolliert werde, aber aus dem Ausland derartige Bomben eingeflogen würden, sagte Herrmann.

Festnahme in Neunkirchen
Dazu passt eine Meldung, die am Freitagnachmittag über den Ticker ging:

„Neunkirchen (dapd). Im saarländischen Neunkirchen ist am Freitagmorgen eine Terrorverdächtiger vorläufig festgenommen worden. Wie das Landeskriminalamt am Freitag mitteilte, habe der Mann drei Drohvideos auf der Internetplattform YouTube eingestellt. Details werde die Staatsanwaltschaft bei einer Pressekonferenz im Polizeiareal in Saarbrücken am Freitagnachmittag (16.00 Uhr) bekannt geben.

Das ZDF hatte zuvor unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen berichtet, dass durch die Festnahme offenbar ein möglicher Bombenanschlag vereitelt worden sei. Der Festgenommene wollte laut ZDF-Informationen offenbar ein Mitglied der sogenannten Sauerlandzelle freipressen. Er habe in den Internetvideos mit Anschlägen gedroht, falls der verurteilte Terrorist Daniel Schneider, der ebenfalls aus Neunkirchen stammt, nicht freigelassen werde. Der Anwalt Schneiders habe im Namen seines Mandanten jede Verbindung zu den Drohvideos bestritten.“

Foto: Schütz / pixelio.de

05.11.2010 dv