Friedland/Pölitz (dpa/mv). Die Entführung eines Mädchens aus Polen ist nach einem Tag im Osten Mecklenburg-Vorpommerns unblutig beendet worden. Wie die Polizei in Anklam bekanntgab, wurde der 31-jährige Täter an seinem Auto bei Friedland (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) festgenommen. Das zehnjährige Opfer sei unverletzt angetroffen worden.
Laut Polizei soll der Mann aus Polen das Kind am Dienstagnachmittag an der Bushaltestelle in Völschendorf bei Pölitz (Police) ins Auto gezwungen haben. Nachdem die polnische Polizei die deutsche Seite eingeschaltet hatte, suchte ein Großaufgebot in Grenznähe. Bei Bismark in Vorpommern wurde ein Schuh des Mädchens gefunden. Ein Zeuge meldete schließlich den Wagen unweit von Friedland.
Schnell wieder nach Hause
Bei dem mutmaßlichen Täter, der keinen Widerstand leistete, soll es sich um einen vermutlich psychisch Kranken handeln. Nach Angaben von polnischer Seite sei er schon einmal bei einem ähnlichen Fall in England aufgefallen und dort ausgewiesen worden. Der Mann sei derzeit noch in Anklam (Kreis Vorpommern-Greifswald) in Gewahrsam, soll aber nach einem Rechtshilfeersuchen der polnischen Seite nach Polen ausgeliefert werden.
Das Mädchen ist wieder nach Polen gereist. Die Zehnjährige wurde auf Wunsch der Familie von Neubrandenburg in ein polnisches Krankenhaus verlegt, wie ein Polizeisprecher heute Morgen in Neubrandenburg mitteilte. Die Verletzung am Bein sei nicht so schwer gewesen und das Kind habe nur Polnisch gesprochen. Die Eltern hätten es begleitet und wollten es in Stettin (Szczecin) Ärzten vorstellen. Ansonsten soll das Mädchen unversehrt gewesen sein.
16.04.2015 Ta