Ausgerechnet Hoyerswerda: Brandanschlag auf Notunterkunft

Hoyerswerda/Leipzig (dpa/sn). Unbekannte Täter haben in der vergangenen Nacht versucht, die Notunterkunft für Asylbewerber in Hoyerswerda in Brand zu setzen. Verletzt wurde niemand. Laut Polizei warfen die Unbekannten einen Behälter mit brennbarer Flüssigkeit in Richtung der Turnhalle einer früheren Schule, wo derzeit 27 Menschen verschiedener Nationalität untergebracht sind. Der Brandsatz landete auf dem Straßenpflaster, ein Mitarbeiter des Wachdienstes habe die Flammen gelöscht. Das Operative Abwehrzentrum der sächsischen Polizei in Leipzig vermutet ein fremdenfeindliches Motiv.

Schon im März war eine damals geplante andere Unterkunft für Asylbewerber das Ziel rechter Randalierer. Die Polizei nahm seinerzeit fünf Tatverdächtige im Alter zwischen 20 und 32 Jahren fest. Zuvor wurde die noch unbewohnte Turnhalle mit rechten Parolen und verfassungsfeindlichen Symbolen beschmiert; viele Fensterscheiben gingen zu Bruch. Im April 2014 wiederum schlug ein Angreifer die Scheibe des Asylbewerberheims der Stadt mit einem Hammer ein.

Solche Angriffe in Hoyerswerda wecken Erinnerungen an Vorfälle von 1991, als es dort zu ausländerfeindlichen Krawallen kam, die bundesweit für Schlagzeilen sorgten.

03.06.2015 Ta