Beispiele von Spendenbetrug

Mit einer Flut von Fotos und Berichten hungernder Kinder und gequälter Tiere lässt sich Spendenbereitschaft  besonders ankurbeln.

Natürlich sollen Sie unbedingt weiter spenden! Menschen in Not – und auch Tiere – sind auf Ihre Hilfe nach wie vor angewiesen. Doch leeren Sie nicht kopflos für jede Organisation Ihre Taschen!

Denn wo am meisten Geld fließt, ist Betrug am wahrscheinlichsten, sagt auch der Deutsche Spendenrat.

Tierhilfswerk sammelt für Feriendorf
100 Millionen Euro haben Hunderte von Drückern mit Appellen an das Mitleid mit der gequälten Kreatur abgezockt. Davon landeten mindestens 35 Millionen auf dem Privatkonto des Vorsitzenden des Deutschen Tierhilfswerks (DTHW). Über 50 Millionen versickerten in einem undurchschaubaren Firmengeflecht. Der Vorsitzende baute sich ein Feriendorf im sonnigen Süden.

Ärzte flogen nach Indien – völlig umsonst
Hamburger Ärzte und Krankenschwestern flogen im Urlaub für ein Projekt der Hilfsorganisation «Kinder in Not» in das westindische Erdbebengebiet, um dort zu helfen. Vor Ort wurden die Mediziner aber gar nicht erwartet. Niemand hatte dort jemals etwas von dem Verein «Kinder in Not» gehört. Ein typischer Fall von falscher Organisation. Die Ärzte traten den Heimweg an.

Die Käseschachtel-Fabrik ist saniert
Ein Politiker sammelte fleißig Spenden für seinen eigenen Verein „Stille Hilfe Südtirol“. Patrioten und andere Wohltäter zahlten kräftig. Der Politiker zweigte 1,4 Millionen Euro von den Spendengeldern ab, um die Finanzen seiner maroden Käseschachtel-Fabrik aufzubessern.

Caritas-Manager beschenkt CDU
Der Manager der Caritas-Trägergesellschaft Trier (CTT) hat mit Spendengeldern die rheinland-pfälzische CDU beschenkt. Er war jahrelang Schatzmeister der Trierer CDU. In nur drei Jahren zweigte er für die Partei knapp 250.000 Euro ab.

„World Vision“ Österreich: Hohe Verwaltungskosten
Die für Patenschaften in der Dritten Welt bekannte Organisation wurde zeitweise vom „Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen“ als „nicht förderungswürdig“ eingestuft. Der Anteil von Werbe- und Verwaltungskosten sei mit mehr als 35 Prozent „unvertretbar hoch“. Die Geschäftsführer genehmigten sich hohe Gehälter, ihre Angehörigen flogen auf Organisationskosten nach New York. Es wurden nicht belegte Ausgaben in Höhe von mehr als einer Million Euro ermittelt. Sofort nach dem Aufkommen dieses Skandals ernannte der Verein neue Geschäftsführer. Seither legt er auch größten Wert auf nachvollziehbaren Umgang mit den Spendengeldern.