Berlin und Bayern: Erneute Anschläge auf Flüchtlingsheime

Neustadt a. d. Waldnaab/Berlin (dpa): Erneut sorgen zwei Brandanschläge auf Asylbewerberunterkünfte in Bayern und Berlin für Aufregung. In Neustad an der Waldnaab zündeten Unbekannte in der vergangenen Nacht eine ehemalige Gaststätte an, die seit zwei Jahren als Unterkunft für Asylbewerber genutzt wird. Zum Zeitpunkt des Anschlages waren dort 19 Menschen untergebracht, darunter auch Kinder. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus, ermittelt jedoch in alle Richtungen.

Ein Asylbewerber hat in der Nacht beobachtet, wie zwei Männer aus dem Fenster im Erdgeschoss flüchteten. Eine dritte Person soll vor dem Gebäude gewartet haben. Die Feuerwehr bekam den Brand schnell unter Kontrolle. Im Erdgeschoss des Gebäudes habe ein Teil des Mobiliars geglimmt.

Brennende Latten über den Zaun geworfen
In Berlin wurde auf ein Containerflüchtlingsheim in Berlin-Marzahn ein Brandanschlag verübt. Mehrere Männer und mindestens eine Frau warfen in der vergangenen Nacht brennende Holzlatten über den Zaun vor dem Heim. Verletzt wurde niemand, auch die Wohncontainer wurden nicht beschädigt, wie die Polizei mitteilte. Beamte nahmen noch in der Nacht zwei Männer und eine Frau fest.

Ein Wachmann beobachtete kurz vor Mitternacht, wie sich eine Gruppe von etwa fünf dunkel gekleideten Menschen mit den brennenden Holzlatten, einer Art Fackeln, dem Heim näherte. Als der Wachmann die Täter anschrie, warfen sie die brennenden Holzstücke über den Zaun und flüchteten. Die Fackeln fielen etwa zehn Meter vor den Wohncontainern auf den Rasen und wurden dort von einem Flüchtling mit einem Gartenschlauch gelöscht. Alarmierte Polizisten fassten in der Nähe drei Verdächtige: einen 21 und einen 25 Jahre alten Mann sowie eine 41-jährige Frau.

21.08.2015 Ta