Berliner Flammen-Inferno: Es war Brandstiftung

Feuer wurde im Treppenhaus gelegt - drei Tote

Berlin (dapd). Erst einen Tag nach dem Brand konnten die Todesopfer zweifelsfrei identifiziert werden. Dabei handelt es sich um einen 28-jährigen Mieter des Wohnhauses sowie seine 26-jährige Schwester und deren Säugling. Sie sollen aus Bosnien stammen. Die Frau war mit dem Baby zu Gast bei ihrer Familie in dem Haus. Alle drei erlagen Rauchgasvergiftungen.

Kamineffekt im Treppenhaus
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei platzte bei dem Brand durch die Hitze ein Treppenhausfenster. Durch die vermehrte Sauerstoffzufuhr breiteten sich die Flammen am frühen Morgen daraufhin im gesamten Treppenhaus aus. Wegen der starken Rauchentwicklung seien einige Mieter erwacht, hieß es weiter. Nachdem sie ihre Wohnungstüren geöffnet hatten, kam es zu einem sogenannten Kamineffekt, und die Flammen griffen auf die Wohnungen über. Für die Hausbewohner war deshalb nur eine Rettung über die Fenster möglich.

Der 28-jährige Mann hatte sich durch einen Sprung aus einem Fenster in der ersten Etage retten wollen. Er starb wenig später. Seine Schwester und das Baby wurden tot in einer Wohnung in derselben Etage gefunden. Drei Hausbewohner retteten sich vor den Flammen durch einen Sprung in ein Sprungpolster der Feuerwehr. Fünf Menschen wurden mit Leitern aus dem Haus geholt, und weitere zehn brachte die Feuerwehr mit sogenannten Fluchthauben aus dem Haus. 17 Menschen kamen in Krankenhäuser.

Couragierter Bürger half bei Rettung
Nach Einschätzung der Polizei war es dem beherzten Handeln eines Bürgers, der noch vor Eintreffen der Rettungskräfte half, Personen aus den Fenstern zu retten und der professionellen Arbeit der Feuerwehr zu verdanken, «dass keine weiteren Todesopfer zu beklagen sind».

14.03.2011 dv