Betrug in der Türsteherszene: IHK-Absolventen im Visier

Wiesbaden/Neubrandenburg (dpa/lhe). Das Landeskriminalamt (LKA) hat 91 Männer aus der hessischen Türsteherszene ins Visier genommen, die Bestechungsgeld für ihre Arbeitsbescheinigung gezahlt haben sollen. Bis zu 1.000 Euro pro Person sollen an Mitarbeiter einer Industrie- und Handelskammer (IHK) in Mecklenburg-Vorpommern geflossen sein, sagte ein LKA-Sprecher in Wiesbaden. Auf die Spur der Tatverdächtigen aus dem Rhein-Main-Gebiet sei die Behörde bei Ermittlungen gegen die Rockergruppe Hells Angels gekommen.

Für ihre Tätigkeit im Sicherheitsgewerbe benötigten die Männer laut LKA eine Sachkundebescheinigung nach der Gewerbeordnung. In der Regel liege die Durchfallquote bei dieser Prüfung bei 40 bis 60 Prozent. Alle 91 Teilnehmer hätten jedoch die Prüfung bei der IHK Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) bestanden. Ermittlungen liefen daher auch gegen drei IHK-Mitarbeiter wegen Bestechlichkeit, erklärte der Sprecher.

Die Ermittler durchsuchten gestern jeweils drei Objekte in Hessen und im Nordosten, darunter Wohnungen und ein Sportstudio. Dabei seien Unterlagen, ein Handy und ein Schlagring sichergestellt worden. Zuvor hat es laut LKA bereits im Juli diesen Jahres Durchsuchungen in zehn Objekten bei den Prüfungsteilnehmern sowie in den Büroräumen der IHK gegeben.

26.11.2014 Ta