Reutlingen/Berlin (dpa). Der mutmaßliche Gewalttäter von Reutlingen und die getötete 45-Jährige haben vor der brutalen Attacke monatelang in einem Imbiss zusammengearbeitet. Der polizeibekannte 21-Jährige soll psychische Probleme haben. «Er wurde vernommen und kann nur teilweise Angaben zum Tatablauf machen», erklärte ein Polizeisprecher. Der Verdacht auf psychische Probleme habe sich während der Befragung des Täters ergeben. Der 21-Jährige befinde sich in einer Klinik und werde von der Polizei bewacht. Zehn Ermittler arbeiten an dem Fall.
Laut Polizei kannten sich der 21 Jahre alte Angreifer und das tödlich verletzte Opfer auch privat. Die Frau stamme aus Polen. Das Motiv der Bluttat sei noch unbekannt. Berichte über eine Schwangerschaft des Opfers bestätigte die Polizei nicht. Das Zimmer des Verdächtigen in einer Flüchtlingsunterkunft in Reutlingen sei durchsucht worden. Die Polizei berichtete bereits kurz nach der Tat in einer Mitteilung, dass es sich «um einen 21-jährigen Asylbewerber aus Syrien» handele. Einen Zusammenhang zwischen der Herkunft und der Tat sehen die Ermittler nach eigenen Angaben jedoch nicht. Gestern hieß es, der Mann sei als Asylbewerber anerkannt.
Die Verletzten sind «Zufallsopfer»
Die fünf Verletzten in Reutlingen standen nach bisherigen Ermittlungen in keiner Beziehung zum Täter. Der Verdächtige war der Polizei bereits bekannt: wegen Körperverletzung, Diebstahls und Drogenbesitzes. Bei der tödlichen Attacke verwendete der Täter den Ermittlern zufolge ein 30 bis 40 Zentimeter langes Dönermesser. Es habe sich nicht – wie zunächst mitgeteilt – um eine Machete gehandelt, teilte die Polizei mit. Das Opfer lebte in Wannweil bei Reutlingen, der Täter in der Stadt selbst.
Auf der Flucht lief der Mann in ein Fahrzeug und wurde dabei schwer verletzt. Dieser Vorfall habe den 21-Jährigen an einer Fortsetzung seiner Flucht gehindert. Ob damit weitere Gewalttaten verhindert worden seien, sei unklar: «Die Polizei war ihm dicht auf den Fersen.»
26.07.2016 Ta