Bögerl: Auch Trojaner brachte nichts

Mit der Software wurden Telefone von Freunden und Bekannten überwacht

Stuttgart (dapd). Die umstrittene Trojaner-Software ist einem Medienbericht zufolge offenbar auch bei den Ermittlungen im Fall der ermordeten Heidenheimer Bankiers-Ehefrau Maria Bögerl eingesetzt worden. Wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet, sind im Familien- und Freundeskreis der Bögerls auch Telefone überwacht worden. Auch eine Therapeutin, die die Angehörigen psychologisch betreut hatte, sei betroffen. Diese sei unlängst von der Staatsanwaltschaft über die Einstellung der Abhörmaßnahme informiert worden.

Das Innenministerium wollte sich dazu nicht äußern – mit der Begründung, es handele sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren. Die Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Nicht oft im Einsatz
Maria Bögerl war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus verschwunden und drei Wochen später erstochen aufgefunden worden. Bis heute gibt es keinen Hinweis auf den Täter. Ihr Ehemann, der Heidenheimer Sparkassen-Vorstand Thomas Bögerl, nahm sich im Juli das Leben.

Der Einsatz der Spionage-Software in Baden-Württemberg war im vergangenen Jahr von Innenminister Reinhold Gall (SPD) gestoppt worden. Seinen Angaben zufolge wurde sie vier Mal eingesetzt.

16.01.2012 dv