Cyberattacke auf Bundestag: Steckt Russland dahinter?

Berlin (dpa). Beim Cyberangriff auf den Bundestag führen konkrete Spuren zu einer unter dem Namen «Sofacy» bekannten russischen Hackergruppe. Das bestätigten mit der Untersuchung vertraute Experten der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zuvor veröffentlichte die Linksfraktion den Untersuchungsbericht eines von ihr engagierten IT-Sicherheitsforschers zu einem Hackerangriff auf zwei separate Computerserver der Fraktion vom Frühjahr. Nach dpa-Informationen wurden auch bei den Ermittlungen zur Attacke auf das Bundestagsnetz «Parlakom» Spuren von «Sofacy» gefunden.

Experten des Chaos Computer Clubs sehen es allerdings nicht als erwiesen an, dass die Spuren nach Russland führen. Sie könnten auch so manipuliert worden sein, dass dieser Eindruck entstehe. Auch nach dpa-Informationen gibt es bei den Ermittlern zu dem Angriff auf den Bundestag noch keine Sicherheit über die Herkunft des Angriffs.

Der IT-Spezialist Claudio Guarnieri hat die angegriffenen Computer der Linksfraktion untersucht. Dabei habe er Hinweise auf eine wohl staatlich unterstützte russische Gruppe namens «Sofacy» gefunden, die auch als «APT28» bekannt ist, heißt es in dem Bericht. Sie soll seit 2006 aktiv und darauf spezialisiert sein, vertrauliche Informationen zu stehlen. Der Gruppe werden auch Angriffe auf osteuropäische Regierungen und Militäreinrichtungen sowie die Nato zugeschrieben.

20.06.2015 Ta