Dealer-„Paradies“ ausgehoben

Südamerikaner mimt den Wirt und macht mit Koks die Kohle

Berlin (dapd). Tatort Wielandstraße, Berlin. Ein eher unauffälliges Lokal, das von einem Südamerikaner betrieben wird. Hier feierten die Drogenfahnder einen großen Coup. Die Ermittler hatten 500 Gramm Kokain beschlagnahmt. Nach ersten Tests lag der Wirkstoffgehalt des Rauschgifts bei 75 Prozent. Das entspricht einer sehr guten Qualität. Bei dem Lokalbetreiber fanden die Beamten weiterhin 28 Szene-Portionen Kokain, die jedoch schon auf einen Wirkstoffgehalt von nur noch 15 Prozent gestreckt worden waren.

Im Lokal wartete zudem ein Abnehmer auf den Händler, der mit rund 5.000 Euro in der Tasche offenbar ebenfalls Kokain erwerben wollte. In dessen Wohnung fanden die Ermittler bei der angeordneten Durchsuchung 164 sogenannte «Eppendorfgefäße» mit insgesamt rund 130 Gramm Kokain. Nach einem Schnelltest wurde für diese Menge ein Wirkstoffgehalt von 40 bis 75 Prozent ermittelt. «Eppendorfgefäße» sind kleine Reaktionsgefäße, die als Verpackung für szeneübliche Mengen Kokain verwendet werden.

Haftbefehl gegen Profi-Händler
Das beschlagnahmte Rauschgift hat den Angaben zufolge einen Straßenverkaufswert von etwa 130.000 Euro. Die drei Männer wurden einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der gegen sie Haftbefehle erließ.

Foto: Uta Herbert / pixelio.de

17.05.2011 dv / wel