Den Tod von zehn Menschen in Kauf genommen

Dresden (dapd). Wegen eines Brandanschlags auf ein linkes Wohnprojekt in Dresden ist ein 21 Jahre alter Neonazi zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Das Dresdner Landgericht sah es am Dienstag als erwiesen an, dass der junge Mann im August 2010 einen Molotow-Cocktail in das Gebäude geworfen und damit versucht hatte, zehn Menschen zu töten.

Nach Überzeugung des Gerichts verübte der vorbestrafte Rechtsextreme den Anschlag aus politischen Gründen. Das Wohnprojekt sei «für ihn schon seit Ewigkeiten ein Feindbild» gewesen, sagte die Vorsitzende Richterin Michaela Kessler. Stanley N. schleuderte am frühen Morgen des 24. August 20010 eine mit flüssigem Grillanzünder gefüllte brennende Bierflasche durch ein geöffnetes Fenster im zweiten Stock des Gebäudes.

In dem Haus hielten sich zu dem Zeitpunkt sieben Erwachsene und drei Kleinkinder auf. «Er hat alles gemacht, was notwendig war, um zehn Menschen umzubringen», erläuterte Kessler. Die Flasche zerbrach nicht, ein Bewohner konnte das kleine Feuer rasch löschen.

13.09.2011 dv