Berlin (dapd). Nach den Vergiftungen von Besuchern Berliner Weihnachtsmärkte fehlt von dem Täter weiter jede Spur. Bislang gebe es keine brauchbaren Hinweise zu dem Mann, der mindestens sieben Menschen mit präpariertem Schnaps vergiftet hat, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler hofften darauf, durch Befragung einiger Standbetreiber weiterzukommen. Außerdem würden die Ergebnisse der Laboruntersuchung erwartet. Erst dann könne mit Sicherheit gesagt werden, was in den Schnapsflaschen war.
Bis zur Ohnmacht
Ein Unbekannter hatte die Opfer in der vergangenen Woche auf den Märkten am Breitscheid- und Alexanderplatz sowie auf dem «Nostalgischen Weihnachtsmarkt» am Opernpalais angesprochen. Laut Polizei erzählte er von der Geburt seiner Tochter und animierte die insgesamt fünf Frauen und zwei Männer zum Trinken aus kleinen Schnapsflaschen. Anschließend litten diese unter Übelkeit, Krampfanfällen oder Bewusstseinsstörungen. Zwei junge Frauen fielen in Ohnmacht.
Die Opfer beschrieben den Verdächtigen laut Polizei ähnlich: Er soll etwa 1,80 Meter groß sein, kurze dunkelblonde Haare haben und Hochdeutsch sprechen. Das Pärchen, das auf dem Markt am Opernpalais angesprochen wurde, berichtete zudem von einem dunklen Rucksack.
Was in den Schnaps gemischt wurde, wird laut Polizei noch untersucht. Medienberichte, denen zufolge es sich um die Droge Liquid Ecstasy gehandelt haben soll, wurden vorerst nicht bestätigt. Sicher sei nur, dass es sich um «irgendeine Art K.O.-Tropfen» handelte, sagte ein Polizeisprecher. Frühestens Montag sollten die Ergebnisse der Analyse vorliegen.
12.12.2011 dv