Der Mord an Mirco: Alles noch viel schlimmer

Vor dem Prozess gibt es neue Details des Kriminalfalls

Krefeld (dapd). Der mutmaßliche Mörder des zehnjährigen Mirco aus Grefrath in Nordrhein-Westfalen soll sein Opfer erst erdrosselt und dann noch einmal zugestochen haben. Das zumindest wirft die Staatsanwaltschaft Krefeld dem Mann vor. Vor der dortigen zweiten großen Strafkammer soll am 12. Juli der Prozess gegen den Familienvater beginnen.

Den Angaben zufolge soll Olaf H. den Jungen am 3. September abends an einer Straße angesprochen und in sein Auto gebracht haben. Dort habe er versucht, sich an dem Jungen zu vergehen. Als jedoch eine Erektion ausblieb und er Angst bekam, entdeckt zu werden, soll der Familienvater Mirco mithilfe einer Kunststoffschnur getötet haben. Um sicherzugehen, dass der Junge auch wirklich tot sei, habe er dann noch mit voller Kraft ein Messer in dessen Hals gestoßen.

Den toten Körper entkleidete Olaf H. laut Vorwurf der Staatsanwaltschaft vollständig und legte ihn nur wenige Meter vom Auto entfernt ab. Die Kleidung habe der Mann auf dem Weg nach Hause entlang einer Landstraße und an einem Parkplatz aus dem Autofenster geworfen.

Festnahme nach fünf Monaten
Tagelange Suchaktionen nach dem Jungen, an denen sich 1.000 Polizisten, Taucher, Hubschrauber und Tornados der Bundeswehr beteiligten, blieben erfolglos. Erst fast fünf Monate nach dem Mord war der mutmaßliche Täter festgenommen worden und hatte die Ermittler zu Mircos Leiche geführt.

Der Schwalmtaler ist wegen Mordes, Freiheitsberaubung, sexuellen Missbrauchs von Kindern und sexueller Nötigung angeklagt. Für den Prozess sind zunächst 15 Verhandlungstermine angesetzt. Mit einem Urteil ist demnach am 30. September zu rechnen.

Foto: Polizei Münster

29.06.2011 dv