Klingenthal (dapd-lsc). Im Fall der toten Babys von Schwarzenberg im Erzgebirgskreis und Rotava in Tschechien haben die gemeinsamen Ermittlungen von deutschen und tschechischen Behörden Gestalt angenommen. Vertreter von Polizeidienststellen und Staatsanwaltschaften trafen sich erstmals am Dienstag in Klingenthal, wie die Polizei mitteilte. Der Zwickauer Oberstaatsanwalt Bernd Vogel übergab seinem tschechischen Amtskollegen ein offizielles Rechtshilfeersuchen.
In den Beratungen ging es in erster Linie um den Abgleich der bisher auf beiden Seiten vorliegenden Untersuchungsergebnisse und die Frage, wie die weiteren Ermittlungen länderübergreifend fortgesetzt werden können. Dazu müssen die vorhandenen Akten zumindest auszugsweise jetzt in beide Sprachen übersetzt werden. Allein bei der Zwickauer Kripo lagern zum Fall Max Winter“, wie das Baby aus Schwarzenberg genannt wurde, rund 70 DIN-A4-Ordner.
Mehr Leute für die Soko
Unterdessen reagierte zudem die Polizeidirektion Südwestsachsen mit einer personellen Aufstockung der Sonderkommission „Sonnenleithe“, benannt nach dem Schwarzenberger Ortsteil, in dem die Leiche von Max gefunden wurde. Fünf Beamte sollen zukünftig an dem Fall arbeiten.
Im Januar 2011 war in einem Altkleidercontainer in Schwarzenberg ein toter Säugling entdeckt worden, gut eineinhalb Jahre später fanden Spaziergänger ein totes Baby in einem Straßengraben nahe der tschechischen Ortschaft Rotava. Ein Abgleich des Erbguts der beiden Kinder ergab, dass es sich um Brüder handelt.
08.08.2012 Ta
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