Die Lage wird immer prekärer

Entführungsfall Bögerl: Keine weitere Spur, schlimme Befürchtungen

Heidenheim (dv). Entführungsfall Maria Bögerl: Das Auto der der Ehefrau des Sparkassenvorstands Thomas Bögerl ist gefunden worden, ebenso ihr Handy – aber weiter gibt es von Maria Bögerl keine Spur. Auch die Entführer der 54-Jährigen melden sich nicht. Die Polizei mobilisiert alle Kräfte.

Gestern um 10 Uhr begann die bislang größte Suchaktion: 350 Bereitschaftspolizisten, 100 weitere Beamten, 200 Hundeführer, 100 Hunde und zwei Hubschrauber. Sie suchten auch mit Wärmebildkameras nach der Vermissten. Selbst wenn Maria Bögerl nicht mehr am Leben sein sollte, würde man sie so finden, erklärte Polizeisprecher Horst Baur.

Dabei konzentrierte sich die Fahndung auf ein 200 Quadratkilometer (13 mal 15 Kilometer) großes Waldgebiet nördlich von Heidenheim. Man arbeitete sich durch Steinbrüche, eine leere Jaghütte, einen verlassenen Gasthof. Schon am Samstag waren Taucher der Wasserschutzpolizei mit Leichenrechen in ein Regenrückhaltebecken, zwei Teiche an der A 7 und einen Badesee in der Nähe von Senden gestiegen. Eine Spur von Maria Bögerl fanden sie nicht.

Sah der Hausierer etwas?
Es ist Montag, der sechste Tag, seit Maria Bögerl entführt wurde. Die Suche der Polizei konzentriert sich unter anderem auf einen wichtigen Zeugen. Ein glatzköpfiger Mann solle am Tag der Entführung im Wohnort der Familie im Heidenheimer Stadtteil Schnaitheim als Hausierer unterwegs gewesen sein, sagte ein Polizeisprecher.  «Es ist möglich, dass er etwas gesehen hat.» Aus der Bevölkerung seien bisher 360 Hinweise eingegangen, die derzeit «abgearbeitet werden»

Es ist Montag. Tag sechs. Die Ermittler hoffen, aber sie sagen auch: Die Lage wird immer prekärer.“

17.05.2010 dv