Diebe suchen Gelegenheiten

Experten mahnen zur Vorsicht auf Weihnachtsmärkten

In der Adventszeit herrscht Hochbetrieb auf den Weihnachtsmärkten. Auch Taschendiebe tummeln sich dort gerne.

Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gehört für viele Menschen zur Adventszeit dazu. Während  zahlreiche Besucher die festliche Stimmung genießen, nutzen Langfinger das dichte Gedränge  gezielt aus, um Wertsachen zu stehlen. Und das nicht nur auf Weihnachtsmärkten, sondern auch in  belebten Einkaufsstraßen und Geschäften der Innenstädte. Ein Moment der Unaufmerksamkeit  genügt, um Geldbörsen oder Smartphones aus Jacken- und Handtaschen verschwinden zu lassen.

Neben Bargeld stehen auch Zahlungskarten im Fokus der Kriminellen. Gelangen sie an die dazugehörige PIN, kann der finanzielle Schaden groß sein. Häufig bleibt der Verlust zunächst  unbemerkt. «Täterinnen und Täter sind häufig professionell organisiert und europaweit aktiv», so
Joachim Schneider, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder
und des Bundes. «Sie arbeiten meist in Teams: Eine Person lenkt das Opfer ab, eine
zweite greift zu, eine dritte verschwindet mit der Beute in der Menge», so Schneider
weiter.

Es gebe viele Tricks – Anrempeln, Bekleckern der Kleidung oder Fragen nach dem Weg. Gerade im Gedränge sei Aufmerksamkeit wichtig. «Genießen Sie die weihnachtliche Atmosphäre! Aber bleiben  Sie achtsam und lassen Sie sich nicht von Unbekannten ablenken!», mahnt Schneider.

Mit einer guten Vorbereitung kann man seine Wertsachen schützen:

  • Möglichst auf  Handtaschen oder Rucksäcke verzichten!
  • Bar- und Plastikgeld sicher vor Zugriff in geschlossenen Innentaschen der
    Kleidung aufbewahren!
  • Nur so viel Bargeld und Karten mitnehmen, wie unbedingt nötig!
  • Wachsam sein besonders an engen, stark frequentierten Bereichen wie Eingängen,
    Marktständen oder bei großen Menschenansammlungen, etwa am Glühweinstand!
  • Regelmäßig überprüfen, ob Wertsachen noch sicher verstaut sind!

«Denken Sie immer daran, Ihre PIN geheim zu halten», rät Sandra Königstein. Sie ist Teamleiterin Anti-Fraud-Strategie & Kommunikation bei «EURO Kartensysteme». Neben der verdeckten PIN-Eingabe an Geldautomaten oder Kassenterminals gehöre auch, sich die Geheimzahl gut zu merken.

Was tun, wenn Zahlungskarten oder das Handy mit Bezahlfunktion gestohlen wurden?  

  • Umgehend Bezahlkarten und/oder SIM-Karte sperren. Der bundesweite Sperr-Notruf 116 116 ist Tag und Nacht erreichbar.
  • Diebstahl bei der Polizei melden! Diese kann auch die «KUNO-Kartensperrung» für SEPA-Lastschriftzahlungen per Unterschrift vornehmen (e110 berichtete).
  • Regelmäßig Kontobewegungen prüfen und unautorisierte Abbuchungen sofort seinem Geldinstitut melden!

Der Service des Sperr-Notrufs ist übirgens kostenlos. Auch der Anruf bei der 116 116 aus dem deutschen Festnetz ist gebührenfrei. Aus dem Mobilnetz und aus dem Ausland (+49 116 116)  können Gebühren anfallen. Sollte der Sperr-Notruf in seltenen Fällen aus dem Ausland nicht erreicht werden können, gibt es alternativ die Rufnummer +49 30 4050 4050.

(Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention / EURO-Kartensysteme)

Foto: BiggiBe / Pixabay

21.11.24  wel