Dietrich-Bonhoeffer-Klinik: 20 Jahre Erfahrung

In Niedersachsen findet sich mit der Dietrich-Bonhoeffer-Klinik ein Fachkrankenhaus, das seit zwanzig Jahren auf die Entwöhnungsbehandlung junger Suchtkranker spezialisiert ist. Neben Drogenabhängigen werden hier auch sehr viele alkoholkranke Jugendliche therapiert. Deren Sucht wird häufig bagatellisiert. Auch sie müssen eine stationäre Entgiftung abgeschlossen haben, ehe sie Aufnahme finden.

Therapie steht im Mittelpunkt
Vier bis sechs Monate lang werden 14- bis 25-Jährige hier behandelt. 160 bis 250 Stunden Gruppen- und Einzeltherapie stehen während dieser Zeit auf dem Programm. Die jungen Patienten kommen in der Mehrzahl aus Familien, bei denen mindestens bei einem Elternteil eine Abhängigkeit vorliegt. Vielfach haben sie Erfahrungen mit betrunkenen und gewalttätigen Vätern gemacht, sind sexuell missbraucht worden.

Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass die Jugendlichen hin- und hergerissen sind zwischen Liebe und Hass, zwischen Abhängigkeitsbedürfnissen und dem Wunsch, unabhängig zu sein. In der Klinik sind die Therapeuten bemüht, den Jugendlichen ihr eigenes Verhalten verständlich zu machen und ihnen Wege in ein selbstbestimmtes, suchtfreies Leben aufzuzeigen.

Neben der Psychotherapie steht die Ergotherapie auf dem Programm. Sie umfasst kreative, handwerkliche und ganz lebenspraktische Bereiche. In der Arbeitstherapie werden die Patienten an Arbeit im Beruf und im eigenen Haushalt herangeführt und lernen einige Berufszweige kennen. Eine Arbeitserzieherin führt mit den Patienten in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Berufsberatung durch. Ziel einer Sporttherapie: Den Jugendlichen soll eine intensive Körperwahrnehmung  vermittelt werden. Sie werden an verschiedene Sportarten herangeführt.

Hier ist Selbstbedienung
Die jungen Patienten lernen in der Dietrich-Bonhoeffer-Klinik auch, für sich und andere zu sorgen. Sie werden nicht bedient, sondern lernen in der Gemeinschaft, das Haus zu reinigen. Außerdem Waschen und Bügeln und auf Wunsch auch Kochen.

Freizeitgestaltung
Der Pädagogische Dienst zeigt den Jugendlichen sinnvolle Möglichkeiten der Freizeitgestaltung auf. Es gibt einen Musikkeller, eine Bücherei, Fahrräder, ein Fotolabor und einen EDV-Raum.