Drogenversand aus der Pizzeria

Bonn (dpa). Mit einer Pizzeria als Drehscheibe ihres schwunghaften Drogenhandels soll eine Bande einen Millionengewinn gescheffelt haben. Die Staatsanwaltschaft in Bonn hat Anklage gegen drei Männer und eine Frau wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz in einem besonders schweren Fall erhoben. Sie sollen binnen zwei Jahren fünf Millionen Euro am Handel mit der Modedroge «Legal Highs» verdient haben.

Die Angeklagten im Alter zwischen 25 und 52 Jahren sollen die Kräutermischungen, die mit dem Cannabiswirkstoff THC versetzt waren, über das Internet vertrieben haben. Lieferanten aus dem europäischen Ausland schickten den Stoff demnach per Post an eine Bonner Pizzeria. Dort wurde die Droge in kleine Portionen umgepackt und dann versandt.

150 Prozent Gewinn
Zwischen Dezember 2010 und September 2012 soll der Millionenprofit bei einem Umsatz von 15 Millionen Euro erzielt worden sein. Für vier Euro pro Gramm haben die Dealer die Droge eingekauft – und für zehn Euro verkauft.

Schon im Herbst 2011 sind die Ermittler den Tätern auf die Schliche gekommen und haben in der Pizzeria 2500 Tütchen sichergestellt. Da die Täter aber nicht sofort festgenommen wurden, machten sie von anderer Stelle aus munter weiter. Erst mit der Verhaftung im September 2012 hatte das Geschäft ein Ende.

09.05.2013 Ta