Düsseldorf (dpa). In Düsseldorfer Behördenkantinen ist Fleisch beschlagnahmt worden, das mit menschlichen Fäkalbakterien verseucht sein könnte. Eine größere Lieferung aus Norddeutschland habe in einem Duisburger Sonderbetrieb vernichtet werden sollen, sagte der Sprecher der Duisburger Staatsanwaltschaft, Detlef Nowotsch. Doch auf dem Weg dahin sei ein Teil «abhandengekommen».
Nun wird gegen einen Kantinenpächter und weitere Verdächtige ermittelt. Polizisten durchsuchten die Kantine des Düsseldorfer Landgerichts, des Landeskriminalamts (LKA), des Statistischen Landesamts und eine Kantine der Stadtverwaltung. Im LKA und beim Landesamt seien die Ermittler fündig geworden. Von den 50 Tonnen Fleisch, die vernichtet werden sollten, fehlten drei Tonnen, also 3.000 Kilogramm. Bei den Durchsuchungen seien noch 280 Kilogramm sichergestellt worden. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft schloss nicht aus, dass der größte Teil des Fleisches bereits verzehrt wurde.
Das Fleisch steht im Verdacht, mit menschlichen Fäkalbakterien, sogenannten Koli-Bakterien, belastet zu sein. Zur genaueren Herkunft, wie es zu der vermuteten Kontamination mit den Bakterien kam und zu den Abläufen des vermuteten illegalen Fleischhandels hüllen sich die Ermittler in Schweigen. Auch die Frage, wie der schmutzige Handel aufflog, beantworten sie nicht. Bisher stelle sich die Sache aber als Einzelfall dar. Hinweise auf kriminelle Strukturen und weitere ähnliche Geschäfte gebe es derzeit nicht. «Wir haben jedenfalls keine Anhaltspunkte dafür», sagte Behördensprecher Nowotsch.
08.11.2014 Ta