Ende eines Doppellebens: Russischer Spion abgeschoben

Friedberg/Karlsruhe (dpa/lhe). Ein verurteilter russischer Agent ist aus Hessen in seine Heimat abgeschoben worden. Er sei gestern aus der Justizvollzugsanstalt Butzbach abgeholt worden, gab der Wetteraukreis in Friedberg bekannt. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte die Abschiebung. Weitere Einzelheiten nannte sie zunächst nicht.

Der Mann wurde mit seiner Frau im Sommer 2013 vom Oberlandesgericht Stuttgart zu Haftstrafen verurteilt. Die Frau wurde zu fünfeinhalb, der Mann zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die beiden Russen hatten rund 25 Jahre lang ein filmreifes Doppelleben geführt. Nach Überzeugung des Oberlandesgerichts lieferten sie dabei auch Hunderte Dokumente über EU und Nato an den russischen Geheimdienst SWR.

Bis zur Festnahme im Oktober 2011 lebte das Paar unter den Namen Heidrun und Andreas Anschlag zunächst in Aachen, Meckenheim und im südpfälzischen Landau, zuletzt wohnte es dann im hessischen Marburg und im baden-württembergischen Balingen. Die Frau hat bereits 2014 Deutschland vorzeitig in Richtung Heimat verlassen können.

04.06.2015 Ta